Donnerstag, 7. Juni 2018

Die Bungle Bungle – vom Boden und aus dem Helicopter

4.6.2018 Bungle Bungle

Es ist 4:15 Uhr und die gesamte Gruppe sitzt bereit zur Abfahrt im Truck. Erstmals ist es morgens so kühl, dass ich meine Fließjacke anziehe, die bisher ganz unten im Rucksack lag. Unser Ziel ist der Sonnenaufgang bei den Domes der Bungle Bungle. Nach einer gut halbstündigen Fahrt erreichen wir diesen Punkt. Bis zum Sonnenaufgang wird die Zeit genutzt und alles für das Frühstück vorbereitet.

Ach ja Frühstück – ich konnte das Kürzel für breakfast klären – „Breakie“   :-)





Heute stehen einige Walks an. Der Erste führt uns zum Cathedral Gorge. Das ist genau das Richtige für uns und warum wir hier sind. Es dauert etwa eine Stunde, bis das Ende erreicht ist. Ein abgerundeter „Raum“ beendet diesen Gorge. Das jüngste Gruppenmitglieder stimmt „Halleluja“ an und alle schweigen – was für eine Akustik – time for goose bumps.  :-)






Auf dem Rückweg merken wir, warum es gut ist, so früh da zu sein. Uns kommen viele andere Wanderer entgegen.  Aus dem Gorge zurück, biegen wir zu einem Lookout ab.









Bisher war alles, was wir bis jetzt gesehen haben, einfach unbeschreiblich. Die Bungle Bungle sind definitiv eine der Höhepunkte unser Tour.

Helicopter Flight

Zurück am Truck, fährt Linsey uns zum Helicopter Flugplatz. Alle haben sich für einen Flug entschieden. 20 min, 30 min und ca. 1 Stunde sind die möglichen Flugzeiten. Wir haben uns für 30 min entschieden. Immerhin 400 $ pro Person – aber wir werden sicher nicht noch einmal hierher kommen und wollen uns dieses einmalige Erlebnis nicht entgehen lassen.

Neben dem Pilot passen noch 3 weitere Passagiere in den Helicopter. Der Helicopter hat keine Türen – es ist alles offen. Nach einem kurzen Briefing gehören wir zur ersten Gruppe. Drei Helicopter stehen bereit. Jerry wird mit uns fliegen. Martina sitzt vorn neben dem Piloten, ich hinter dem Piloten. Es dauert einen Moment und dann geht es los. Unbeschreiblich – das ist unser erster Helicopter--Flug. Man merkt die Geschwindigkeit von 150 km/h nur, wenn man sich mit der Kamera rauslehnt und fotografiert. Wir fliegen sowohl über den Süden der Bungle Bungle, wo sich die Domes befinden, als auch über den Norden. Ganz viele Schluchten … eine wundervolle Naturlandschaft von oben bewundern zu dürfen ist ein Privileg.





















Während die anderen Gruppen fliegen, wird der Lunch unter den Schattenplätzen vorbereitet. Gemeinsam mit den Piloten und deren Kollegen genießen wir „Chicken Schnitzel“ und grobe Bratwürstchen sowie Chili-Bratwürstchen – was für eine Variation.


Der Nachmittags-Walk führt uns in die Echidna-Chasm. Im Unterschied zu einem Gorge, durch den Wasser fließt, wird eine Chasm derart gebildet, dass sich eine Felsspalte durch Erosion usw. ausbildet. Wir wandern über Steine entlang von Palmen. Rechts und Links erstrecken sich rote Felswände, die teilweise von der Sonne beschienen sind. Irgendwann kommen wir in den Schatten und es wird immer schmaler und dunkler. Teilweise ist es nur so breit, dass eine Person durchpasst. Wir erreichen nach 45 min das Ende der Chasm und mussten bis dahin auch über einige Treppen steigen.







Auf dem Rückweg entdecken wir die Laube eines Bowerbird (Laubenvogel). Sehr interessant – wenn dem Weibchen die Laube nicht ausreichend für einen Paarung erscheint, zerstört sie dies wieder.





Zurück aus der Chasm noch ein kurzer Abstecher zu einem Lookout. Wenn man bedenkt, dass die Bungle Bungle 360 Millionen Jahre sind (womit sie schon zu einer der ältesten Stein-/Felsformationen gehören) haben wir einen Blick über Felsen und „kleine Gebirge“, die mehr als 500 Millionen alt sind. Wir stehen und schauen auf die ältesten Gesteine der Erdgeschichte. Da hält man auch mal ergriffen inne. 




Zurück im Camp gibt es einmal eine erfrischende Dusche. Bei einem Bier am Lagerfeuer lassen wir diesen wundervollen Tag „an uns vorbeiziehen“. Zum Lunch gibt es heute Tacco-Shells und Wraps – mit allem was dazugehört. Zum Nachtisch bereitete uns Bronnie die Bungle Bungle in süßer Form. Kekse unterschiedlicher Größe mit Schokolade verbunden und eine runde Schokopraline on Top.  Was für eine fantasievolle Überraschung.


Bungle Bungle – ein paar Hintergrundinformationen

Die Bungle Bungle sind gänzlich eine Hochebene mit vielen Schluchten usw – ca. 578 m hoch. Die Domes befinden sich am südlichen Ende der Bungle Bungle. Sie sind etwa 360 Millionen Jahre alt und aus einem Gebirge entstanden. Wasser, Wind und Erosion haben dazu geführt, dass sich die Sandsteine vom dem Gebirge ausgebildet und in die Ebene zu kleinen Hügeln (ähnlich Bienenkörbe) geformt haben. Über Millionen von Jahren haben unterschiedliche Gezeiten und Klimaveränderungen (u.a. Eiszeiten) zu den typischen Verfärbungen der Schichten im Sandstein geführt. Die roten Schichten enthalten viel Eisen und sind verantwortlich für die Farbe. Die schwarzen Schichten enthalten u.a. (die ältesten) Algen und Bakterien. Linsey hat uns diese gesamte Entwicklung sehr anschaulich in Form eines Sandgebildes erklärt.



Die Bungle Bungle wurden von den ersten Siedlern der Argyle-Region schon im 19. Jahrhundert entdeckt – waren aber lange unberührt.  Mitte der 80er Jahren des letzten Jahrhunderts kam ein Filmteam zu Dokumentationen in die Kimberley Region. Während der Aufnahmen kam jemand und sagte; „Euch fehlt noch was – die Bungle Bungle“. Nach einigem Hin und Her wurden auch die Bungle Bungle aufgenommen. Nach Ausstrahlung der Dokumentation standen die Telefone nicht mehr still: Wo kann man die Bungle Bungle besuchen? Wer organisiert das? …  Ein Run auf die Bungle Bungle entstand, dem sich auch die Verantwortlichen in der Regierung nun beugen mussten (sie hatten daran zu Beginn eigentlich gar kein Interesse). Innerhalb von drei Jahren wurde ein Nationalpark mit der erforderlichen Infrastruktur aufgebaut. Die sehr kurvenreiche Strecke durch den Nationalpark entstand mittels eines Bulldozers, der sich den besten Weg bahnte und den Weg des geringsten Widerstandes suchte.  Der Nationalpark ist mittlerweile „World Heritage Area“. 

Husten und Schnupfen im Truck

Mittlerweile hustet und schnieft der halbe Truck. Bisher sind wir davon verschont. Wir hoffen, es bleibt so.

Weiterer Musiker mit on Tour

„We are on a Tour, not on a Holiday.“ - Daher verwende ich den Begriff „on Tour“.
Ja – mit dabei ist ein weiterer Musiker - Paul. Er war Professor für Physik und ist mittlerweile emeritiert. Seit Kindesbeinen an spielt er E-Gitarre und ist jetzt als Profi-Musiker unterwegs. Hat Gigs in Clubs usw. Wenn man ihn sieht, glaubt man es nicht. Ein älterer großer Mann, der Oberkörper leicht nach vor gebeugt. Ich würde ihn gern mal live sehen – seine Musik, die ich vom Handy hören durfte, war exzellent. Ein kleines Video aus der „Waschküche“ fand er sehr gut.
„The Shadows“ – eine englische Band mit Cliff Richards war 2009/2010 auf ihrer 50. Anniversary Tour in Perth. Der Leadgitarrist der Shadows wohnt in der Nähe von Perth und ist ein guter Freund von Paul. Paul hatte der Band sein Equipment für Aufnahmen während ihres Auftritts zusammenstellt.
Ich bin auf Pauls Homepage gespannt, die er mir verspochen hat, zuzusenden. 

3 Kommentare:

  1. Wow, wieder tolle Bilder!
    Ich hoffe, Mama ist der Helikopter Flug gut bekommen?

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  2. ja - Mama ist der Flug gut bekommen. Sie hat ihn genossen, in erster Reihe zu sitzen. Das war eine der echten Höhepunkte!!!

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