Sonntag, 28. Februar 2016

Emu's in Tower Hill und Anreise Grampians

Sonntag 28.2.2016: Irgendwie werde ich meine Erkältung nicht los. Die letzte Nacht war wieder sehr unangenehm. Ich habe viel gehustet und mein Aspirin Complex neigt sich dem Ende zu. Es ist echt doof mittlerweile. Tagsüber lege ich auch immer mal wieder Pausen ein - von GUT bin ich noch weiter entfernt.  :-(

Nach dem Frühstück entscheiden wir uns für den Besuch des Tower Hill Reserve. Es ist gleich in der Nähe, wenige Autominuten entfernt. Ein Vulkanausbruch hat vor vielen vielen Jahren einen mehrere hundert Meter breiten Kessel in die Landschaft hinterlassen. Hier entstand nun ein kleines Reservat für Tiere und Pflanzen. Zunächst verschaffen wir uns einen Überblick von einem Lookout. Dann fahren wir langsam durch den Park zum Visitor-Center. Unterwegs stehen mal wieder Autos auf der Straße und die Menschen laufen auf der Straße rum ... Koalas im Baum. Vom Visitor-Center aus geht es auf verschiedenen Walking-Tracks durch den Park. Wir entscheiden uns für den 2km Track und entdecken bald schon zwei Emu's. Welch an Anblick. Eines von beiden schlägt sich bald in den Busch und ward nicht mehr gesehen. ... oder doch?


Während wir so weiterlaufen, philosophiere ich über folgende Frage: "Was machen wir eigentlich, wenn wir um die Ecke kommen und ein Emu kommt uns entgegen?" War eher eine rethorische Frage ... sollte aber bald Wahrheit werden. Wir gehen gemütlich den Wanderweg hoch und auf einmal kommt uns ein Emu direkt auf dem Weg entgegen.  Wir bleiben stehen, beobachten, fotografieren und lassen dem Emu seinen Weg suchen. Es ging einige Meter vor uns in den Busch ... und ward aber dann wirklich nicht mehr gesehen.  :-)

Nach einem ausführlichen Besuch des Visitor-Center verlassen wir den Park Richtung Warrnambool, ein wirklich größerer Ort mit vielen Einkaufsmöglichkeiten. WIr haben Lust auf Fisch und Chips zum Lunch. Ausserdem brauche ich weitere Medikamente aus der Apotheke. Zum Glück haben in Australien solche Läden auch Sonntags auf.
Noch einen Cappuccino, WoMo volltanken und wir starten gegen 13:30 Uhr unsere Anreise zum Grampians NP - unser nächstes großes Ziel. Nachdem wir aus der Stadt sind, übernimmt Martina mal das Steuer. Es geht viele Kilometer auf teilweise schmalen Straßen Richtung Norden. Wir fahren durch flaches Weideland. Die Wiesen sind gelb. Nur bewässerte Flächen sind grün. Größere Rinderherden und immer wieder Schafe. (Kleinste) Orte kommen nur noch wenige. Rechts und links der Straße gehen alle paar Kilometer Wege zu Farmen ab. Je weiter wir fahren, umso weniger Autos kommen uns entgegen. Für Martina kommen natürlich die Autos nur dann entgegen, wenn die Straße wirklich eng wird. ... wie bei Murphy ...

Irgendwann sehen wir am Horizont Berge ... das ist unser Ziel, aber noch einige Kilometer entfernt. Am Fuß der Berge passieren wir das Eingangsschild zum Grampians NP. Es liegen aber noch 35-40 km vor uns, bis wir Halls Gap, den zentralen Ort im NP erreichen. Bis dahin sehen wir noch zwei Emus und Kangaroos über die Straße  laufen/hüpfen. Ein erster Vorgeschmack auf die Wildnis ... und das man langsam fahren sollte. Wir entscheiden uns für den Halls Gap Caravan Park. Der powered Site kostet 40 AU$ pro Nacht - wir hatten es schlimmer erwartet. Wir schauen uns auch mal die Campsites des NP an, vielleicht ziehen wir ja nochmal um. Der größte Campsite, den wir bisher auf unserer diesjährigen Reise gesehen haben. Zum Glück nur wenig belegt. Gegen 17:30 Uhr stand das WoMo an seiner Stelle und wir sitzen mit unserem Stühlen davor. Die Sonne scheint, auf den Wiesen des Campsites grasen Kangaroos und über uns kreischen weiße Kakadus. Als wir zum Cider ein paar Kracker essen, standen doch gleich drei Kakadus vor uns auf der Erde und hätten gern was abbekommen.



In direkter Nachbarschaft steht ein großer Laster - "Ice and Strawberry". Mit einem "lovely weather today" kommen ich mit einem der Nachbarn ins Gespräch. Es sollte sich herausstellen, dass hier ein Paar mit den Eltern (der Vater feierte seinen 87. Geburtstag auf einer Europa-Reise in Rüdesheim!!) in Urlaub war. Wirklich nette und sympathische Leute, die uns später sogar zu einem kleinen Platz am Rande von Halls Gap fahren, wo in der Dämmerung 40 Kangaroos friedlich grasen. Was für ein Anblick - beautiful and peaceful. Der Vater zeigt uns später noch die Deutschland-Bilder seiner letzten Europa-Reise und wir bekommen ein Vanille-Eis mit frischen Erdbeere als Nachspeise am Abend gereicht. Mhh - war das lecker.








12 Apostles und weitere Lookouts

Samstag 27.2.2016:  Es ist 6:40 Uhr und der Wecker spielt. Heute wollen wir pünktlich los. Der Blick nach draussen zeigt uns ein sehr diesiges, wolkiges Wetter - schade, denn für den Höhepunkt der 12  Apostles und weiterer Lookouts hatte ich mir schöneres Wetter gewünscht.  Wir sind gegen 9:00 Uhr bei den 12 Apostles und es ist noch nicht viel los. Es ist zwar weiterhin diesig, aber trotzdem sind wir beeindruckt. Ich hatte mir einen Helikopter-Flug vorgenommen und wir beobachten den ersten Flug vom Boden. Dieser Helikopter fliegt weit entfernt von den 12 Apostles vorbei. Bei diesen Wetterbedingungen stellen wir uns das Fotografieren eher nicht so gut vor. Wir entscheiden uns gegen einen Flug, den er ist doch auch recht teuer. Um das Geld auszugeben, muss einige zusammenpassen. Wir fahren dann von Lookout zu Lookout und bewundern die tosende See und diese tolle schroffe Küstenlandschaft.

bei den 12 Apostles

bei den 12 Apostles

Loch Ard Gorge

Loch Ard Gorge

Muttonbird island



Razorback




The Arch

The Grotto

The Grotto

Bay of islands

Muttonbird island - von der anderen Seite

London Bridge
Nicht umsonst gehört die Great Ocean Road zu den schönsten Küstenstraßen Australiens - wenn nicht sogar die Schönste. Ja - das war sehr beeindruckend und wir sind froh, diese Küsten sehen zu dürfen.  Am Nachmittag endet die Great Ocean Road und wir fahren auf den Princess Highway. Ein kurzer Einkauf in Warnambool und es geht weiter nach Tower Hill - in den kleinen Ort Koroit. Wir hatten aus einer Victoria-Broschure, in der einige Campsites verzeichnet sind, einen kleinen, sehr überschaubaren, ruhigen Platz entdeckt. Für 25 AU$ kann man nichts sagen - alles ordentlich und sauber. Am Abend grillen wir uns endlich mal "australisch" auf den Barbecue-Herden in der Camp-Kitchen unser Hähnchenfleich und Gemüse. Wir genießen es. Gegen Abend macht auch der Himmel auf und die Sonne scheint. Mal schauen, was uns das Wetter morgen bringt.

Entlang der Great Ocean Road zu dem 12 Apostles, Gibson Steps


 Freitag 26.2.2016: Wir schlafen etwas länger und nach dem Frühstück geht es gegen 9:45 Uhr los. Nach mal ein Blick zurück auf den Kennett River Campsite, die Koalas und Loris. Wir sind kaum auf der Great Ocean Road und schon kommt der erste Lookout und wir halten an. Das Wetter begann leicht sonnig, sollte sich aber im Laufe des Tages zig mal ändern. Von sonnig bis wolkig - alles war dabei und änderte sich immer wieder sehr schnell. Aber egal - solange es nicht regnet. Die Straße schlängelt sich entlang der Küste und es gibt immer wieder wundervolle Ausblicke auf die wilde Küste mit Stränden und Steilküste im Wechsel.Wir stoppen u.a. am Grey River, wo wir staunend  die Steinmännchen-Landschaft bewundern. Martina baut selbst eines und bereichert damit den Steingarten ... Unser erstes Ziel Apollo Bay, ein kleiner Ort, erreichen wir nach gut 20 km gegen 11:00 Uhr. Ich brauche nochmals besseren Schleimlöser, da ich mit den Bronchen leider immer noch sehr viel Probleme habe. Wie immer - noch ein Kaffee und dann geht's weiter.



Die Great Ocean Road wendet sich vom Meer ab und geht nun ins Inland. Wir durchfahren den Cape Ottway NP. Es ist zunächst ein hügeliges Weidelandland, welche später in (Busch-)Wald übergeht. Sollen wir zum Cape Ottway Lighthouse abbiegen, dem ältesten Leuchtturm Australiens und dort Eintritt zahlen? Wie oben schon beschrieben, das Wetter änderte sich andauernd und wir fragen uns, ob es sich lohnt, bei dunklen Wolken auf das Lighthouse zu steigen? Wir entscheiden uns für eine Besichtigung und die 19,50 AU$ pro Person sollten sich lohnen. Von der Great Ocean Road geht eine schmale, unebene Straße ca. 10km bis zum Parkplatz. Wie uns unsere lieben Freunde aus Flensburg schon vorausgesagt hatten ... hier halten die Autofahrer einfach irgendwo auf der Strecke, wenn man Koalas sieht (Gell, Stefan und Dörte :-)). Und so war es auch: Da kommt man um eine enge Kurve und vor einem stehen Autos kreuz und quer auf der Straße wie es ihnen und passt und starren ganz gebannt in die sehr hohen Eukalypthus-Bäume. Für uns aber nicht mehr so interessant, wir hatten auf dem Campsite Kennett River einen Koala keine 2 m vor uns und für uns fast allein. Am Cape Ottway Lighthouse Parkplatz angekommen, lösen wir unsere Tickets und laufen in den kleinen Park, in dem die Gebäude aus der Zeit seit 1848 noch erhalten sind. Natürlich auch hier Besucher aller Nationen und wir steigen auf den Leuchtturm. Man schiebt sich im Uhrzeigersinn einmal 360°C oben um den "Ausguck" und schon geht es wieder runter.  Wenn man sich nicht festgehalten hätte, wäre man auch weggeflogen - es war richtig stürmisch.  :-)






Die Fahrt geht weiter zurück zur Great Ocean Road.  Da wir fast nur noch im Inland fahren kommen wir gut voran. Keine Stopps mehr ... Wir kommen nur noch einmal bei Castle Cove ans Meer und dort gibt es endlich ein Lunch.

Gegen 16:00 Uhr erreichen wir die kleine Stadt "Princetown" (mit 5 Häusern), etwas oberhalb gelegen, aber wieder kurz vorm Meer. Wir folgen dem ersten Campsite Schild nach links und stehen vor einem kleinen aber wirklich schönen Platz. Grüne Wiese, Parzellen für die Stellplätze, Sanitäranlagen wirklich gut, Blick auf einen Fluß und mit 35 AU$ ein nicht zu teuerer Preis. Zu dieser  Uhrzeit haben wir noch fast freie Auswahl, das sollte später noch anders werden, denn der Platz füllt sich. Wir sprechen mit der Dame an der Rezeption und erfahren, dass es bis zu dem 12 Aposteln nur noch fünf Minuten mit dem Auto sind ... also,  nichts wie hin. 
Wir fahren diese fünf Minuten und landen bei den Gibson Steps und bleiben dort für fast eine Stunde. Man muss einige Stufen hinunter zum Strand. Unten angekommen, sind wir fasziniert, von dem Farbspiel. Es ist einfach fantastisch und die Farben wechseln alle paar Minuten mit dem Wetter. Die Wellen tosen und es ist einfach nur fantastisch - und das ist erst der Anfang. Die "richtigen 12 Apostles" kommen morgen.




und dieser kleine Pinguin hat sich wohl verlaufen ...


Am Abend haben wir aus der "Kneipe" von gegenüber gemeinsam eine Pizza für 20 AU$ gegönnt - richtig gut belegt und sehr lecker. In der Ferne sehen wir eine größere Kangaroo-Herde, die am grasen ist. Später starten alle gemeinsam und hüpfen in einem "Affenzahn" weg. Was für ein Bild - die haben ganz schönes Tempo drauf.
Auf dem Campsite waren auch zwei junge Mädchen aus Hamburg. Da die Great Ocean Road auf den  letzten 40-50 km nicht entlang der Küste verlief, waren sie unsicher, ob das noch das Great Ocean Road ist - und fragten uns danach. Und ob die 12-Apostles denn bald kämen, da wollten sie unbedingt. Hm - die zwei waren gut vorbereitet.  :-)




Donnerstag, 25. Februar 2016

Kennett River - Koalas, Loris und Kookaburras

Donnerstag 25.2.2016: Es ist noch dunkel und die Kookaburra's wecken uns mit einem Lachkonzert. Es klingt auf dem Campsite von Lorne wie im tropischen Regenwald - und in der Nähe ist ja auch einer. Es hat noch bis weit in die Nacht geregnet und ich schlafe leider wieder mal nicht gut. Langsam geht es an die Substanz - meine Krankheit hängt mir vielleicht noch nach. Während wir im WoMo frühstücken, scheint draussen die Sonne zwischen den hohen Bäumen durch. Wie sind auf dem Campsite, welcher im Lonely Planet Reiseführer empfohlen wurde - und diese Empfehlung hat gepasst. Da würden wir wieder hingehen.

Unser erstes Ziel ist der Erskine River Wasserfall. Dafür fahren wir 10km (mal wieder) eine kurvenreiche Strecke bergauf. In Lorne scheint noch die Sonne, mit jedem km wird es schlechter und oben angekommen regnet es. Je weiter wir nach oben kommen, wird auch die Vegetation einem Regenwald sehr ähnlich, der seinem Namen mal wieder alle Ehre machte.  :-)  Es ist früh und so sind nur zwei weiterer Autos hier. Wir laufen die zwei Lookouts an, machen einige Bilder und schon gehts wieder zurück. Auf der Fahrt hoch und runter sehen wir ein großes graues Kangaroo und einige kleine Wallabies an der Straße stehen. Zum Glück ist keines auf die Straße gesprungen. Unten am Meer ist es leicht bewölkt und die Sonne kommt immer mal wieder raus. Also Hicking-Schuhe gegen Sandalen tauschen und den unteren Teil der Hose abtrennen - es ist warm genug.





Gestern hat es die letzten km vor Lorne schon geregnet und so haben wir am "Tor zum Great Ocean Road" nicht halt gemacht. Es geht aber nicht an, dass man dort kein Bild macht - also zurück. Welchen Ruf die Great Ocean Road hat, merken wir an den vielen Nationen aus aller Herren Länder in Ost und West, die hier mit großen und kleinen Bussen durchgefahren werden. Richtig viel Verkehr.



Zurück in Lorne lassen wir uns nach einem leckeren Cappuccino etwas durch den Ort treiben. Stichwort Cappuccino - man gibt sich hier richtig Mühe mit ordentlichem Milchschaum, usw., da kann sich manches deutsche Cafe "eine Scheibe abschneiden." Am Strand werden Kinder im Surfen unterrichtet, die Cafes und Lokale füllen sich gegen Mittag - hier herrscht Betriebsahmkeit. Die weißen Kakadu's und grau/rosa Papageien sind in Lorne auch überall anzutreffen.

Dieser Kakadu hat sich eine Zuckertüte gemopst und leert sie geraden ...
Nach einem Lunch fahren wir weiter Richtung Westen. Unser Ziel ist der Campsite am Kennett River, knapp 30km entfernt. Das hört sich nicht weit an, aber mit Baustellen und kurvenreicherer Strecke dauert es halt etwas.  Ausserdem gab es halt noch einen Stopp auf offener Strecke, weil ein Koala auf die Straße gelaufen kam. So ging meine Weissagung von morgens in Erfüllung, dass Martina heute ihren ersten Koala in der Wildnis sieht.  :-)
Entlang unserer Strecke sehen wir über einige km bis kurz vor Kennett River, dass es hier ein Bushfire gegeben haben muss. Es riecht noch nach Ruß. Auf dem Campsite erfahren wir, dass dieses Bushfire kurz vor Weihnachten ausbrach und an Heiligabend aus Sicherheitsgründen alles evakuiert wurde. 500m vor Kennett River konnte das Bushfire zum Glück eingedämmt werden. Aber was für ein Weihnachtsfest für alle, die hier Urlaub machen wollten bzw. leben.





Auf dem Campsite in Kennett River angekommen suchen wir uns einen Stellplatz aus. Schon auf dem ersten Weg schauen wir immer nach oben in die Bäume. Die Attraktion hier sind Koalas, die auf dem Platz in den Bäumen leben. Und man sieht sie sogar. Nachdem das WoMo gegen 15:30 Uhr abgestellt ist, ziehen wir mit der Kamera und Teleobjektiv bewaffnet über den Platz. Ein asiatisches Paar hat Körner für die Vögel dabei und gibt Martina eine handvoll. Kurze Zeit später hat Martina einen Lori auf der Hand sitzen, später noch einen und dann auf dem Kopf. Ich bleibe auch nicht verschont - diese Vögel sind an die Menschen gewöhnt und fliege diese auch direkt an. Das das Ganze eine Touristenattraktion ist, merken wir daran, dass ganze Busse halten, vor dem Platz die Vögel bestaunen und einfach über den Campsite laufen und Foto's machen. Unsere besonderen Lieblinge sind aber auch die Kookaburras, von denen es hier einige gibt und die ebenfalls nicht scheu sind. Wir bestaunen die Tiere, beschäftigen uns mit ihnen und haben viel Spass beim fotografieren. Der Campsite ist wirklich gut. Große Stellplätze, Sanitärgebäude i.O. und eine wirklich gute Camp-Kitchen, die wir wieder für die Zubereitung unseres Abendessens nutzen. Bei den folgenden Bildern werden wir an die Geschichten und Bilder unserer lieben Juliane erinnert, die vor einigen Jahren auf dem gleichen Campsite war und ähnliches erlebt hat.  Schön, dass wir das jetzt auch erleben durften. Liebe Jule, es hat richtig Spaß gemacht.