Mittwoch, 26. Dezember 2012

Weihnachten in Kingscliff


Samstag 22.12.2012- Dienstag 25.12.2012: Wir kommen auf dem reservierten Platz in Kingscliff an. Ein großer Stellplatz (leider ohne Schatten), der Campsite ist zentral gelegen und sagt uns zu. Über kleinere „Mängel“ des Platzes (z.B. fehlende Campkitchen wo man spülen könnte) und Unfreundlichkeiten des Managers sehen wir hinweg und buchen bis 26.12.2012. Es ist bedeckt aber warm, wir richten uns ein.


Das Wetter wird von Tag zu Tag besser und am 1. Weihnachtsfeiertag wird die Sonne auf uns hernieder „brennen“. Keine Wolke am Himmel, reiner blauer Himmel und im Laufe des Tages mindestens 30°C. Strandurlaub. Wir genießen die Tage des Nichtstuns. Baden, lesen, relaxen, einen Kaffee trinken gehen, mit einem Nachbarn schwätzen, morgendliche Strandläufe. Hier machen die Australier ihren Sommerurlaub und es sind keine sonstigen Touristen hier. Neben dem Campsite ist das Clubhaus des Surf Clubs. Hier hören wir bei einem (oder zwei?) Bier Livemusik und kommen Einheimischen ins Gespräch. Unser Dinner am Christmas Eve verbringen wir auch hier. Wir essen zum ersten Mal Fisch in Australien – es wird auch Zeit. Wir telefonieren mit Anna, Jule, Benni und Steffen am späten Heiligabend. Alles fühlt sich nach einem schönen Urlaub, aber nicht nach Weihnachten an!

Kirche in Kingscliff – Gottesdienst oder Musikkonzert?

Im Internet finde ich heraus, dass es drei Kirchen in Kingscliff gibt. Wir entscheiden uns für die Christian Church. Mit einem kurzen Anruf erfahren wir, dass der Weihnachtsgottesdienst am 25.12.2012 um 9 Uhr stattfindet.
 
Wir fahren früh genug hin und sind eine knappe halbe Stunde vorher da. Nur wenige Autos vor der Tür. Wir gehen bald hinein. Von außen sieht die Halle nicht nach Kirche aus. Und von innen auch nicht. In einer eher kahlen Halle stehen Stuhlreihen, vorne eine Bühne. Nur ein Weihnachtsbaum erinnert daran, dass Weihnachten ist. Auf der Bühne stehen 6 Musiker, die sich einspielen. Es hört sich beschwingt bis rockig an – nicht wie wir es an Weihnachten eher traditionell kennen. Alles ist für uns so ungewohnt. Wir werden herzlich empfangen, weitere Gottesdienst-Teilnehmer (vorwiegend Familien, jungen Leute) kommen sukzessive. Gespräche, freundliche Worte von netten, offenen Menschen. Wir haben das Gefühl, dass wir als Gäste herzlich eingeladen sind, an ihrem Gottesdienst teilnehmen zu dürfen. Um 9 Uhr fängt die Band an zu spielen. Auf der Leinwand über der Band werden die christlichen Texte eingeblendet. Wir können mitsingen. Alle Besucher stehen, klatschen, gehen mit der Musik mit oder sind bei ruhigen Passagen in sich versunken, lauschen der Musik. Sind wir hier auf einem kirchlichen Konzert? Die Musik und die Texte berühren uns. Nach mehreren Liedern übernimmt ein „Prediger“ den Gottesdienst. Er ist genauso gekleidet wie wir. Er spricht über Gott, Jesus und den Sinn warum wir Weihnachten feiern. Er lässt ein Video abspielen, welches in einem Zeichentrickfilm den wahren Hintergrund des Weihnachtsfestes sehr anschaulich näher bringt: An diesem Tag vor über 2000 Jahren wurde Jesus geboren. Alle anderen Umstände dieser Geschichte sind eher nebensächlich. Wenn wir Weihnachten feiern, uns Geschenke machen, mit der Familie feiern, essen, … behaltet die zentrale Botschaft in euren Herzen. Er zitiert einen Teil aus dem Korinther-Brief 13, wo es um die Liebe geht. Hier werden wir an unsere eigene Hochzeit erinnert – dieser Teil der Bibel war ein zentraler Bestandteil unseres eigenen Hochzeitsversprechens vor über 26 Jahren.

Die Musik, die Predigt, die Art, wie die Weihnachtsgeschichte betrachtet wird, die Menschen – wir sind mehr als berührt. In diesen 45 Minuten spüren wir es – es ist Weihnachten. Es waren bewegende, ganz ganz tief gehende Momente, für die wir sehr dankbar sind.

 

Auf dem Weg zum Campsite kommt die Urlaubsstimmung wieder durch. Blauer Himmel, Sonnenschein, Sommerurlaub. Die australischen Familien feiern Weihnachten. Große und kleine Geschenke werden ausgepackt. Familien kommen zusammen, trinken, essen, feiern, haben Spaß. Die Kinder probieren stolz und glücklich ihr Spielzeug aus. Wir erleben Weihnachten wieder aus der „Vogelperspektive“ und sind eher Beobachter. Wir machen Urlaub, aber um uns herum feiern die Menschen Weihnachten. Aber für dieses Jahr ist es für uns gut so, wie es ist. Wir haben uns, genießen die Zeit und sind dabei sehr glücklich.

Ein Dollar

Lamington NP - Campsite: Ich benötige Kleingeld für die Waschmaschine (so was profanes :-) ) und spreche einen älteren Herren an, der gerade vorbei kommt. Er schaut etwas verdutzt und meint, er habe nichts. Schaut aber trotzdem in seinen tiefen Hosentaschen nach. Wir benötigen 2 x2 $, haben aber nur 3,90 $ Kleingeld, bzw. Scheine. Er meinte, dass sei schon o.k.. Er hat noch einen weiteren Dollar in der Hand, dreht sich um und will gehen. Stoppt, dreht sich zu mir und gibt mir den Dollar mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen: „Hey, that's for you!“ Ich bin verdutzt, danke ihm und schaue ihm einen kurzen Moment nach. Komisch, denke ich – aber sehr nett!

Am kommenden Morgen stehe ich vor dem VAN und dieser Mann kommt nochmals auf mich zu und erzählt mir folgende Geschichte: Er sei aus den USA und ihm sei folgendes geschehen: Er war als Reisender unterwegs und während einer Zwischenlandung in Los Angeles hatte er Zeit und wollte den Flughafen verlassen. Er benötigte Kleingeld für einen Bus und sprach einen Mann nach Kleingeld an. Dieser schenkte ihm einen Dollar mit dem Hinweis, er möge ihn jetzt nutzen und irgendwann mal weiter verschenken. … Ich habe dir diesen Dollar gestern geschenkt. Jetzt ist es an dir, diesen Dollar weiter zu verschenken. …


Es sind nicht nur die großen Erlebnisse und Wunder der Natur die unsere Reise so wertvoll machen. Es sind auch die Menschen die wir vom ersten Tag an kennenlernen dürfen und die kleinen Geschichten, die uns bereichern und unsere Reise so spannend machen.

Weitere Nationalparks

Mt Tamborine NP

Donnerstag 20.12.2012: Auf der Brücke von Bribie Island entdecken wir am kommenden Morgen, wie die Glass House Mountains aussehen können. Es ist klare Sicht und Richtung Norden kann man recht weit schauen. Die Berge erheben sich aus der Ebene. Ein wirklich beeindruckender Anblick. Zurückfahren wollen wir aber nicht. Es geht weiter. Heute steuern wir den Mt Tamborine NP an. Dafür muss ich aber erst durch Brisbane fahren. Wir haben uns gegen eine Städtetour entschieden. Wir wollen Natur sehen. Brisbane interessiert uns nicht. Also geht es über die gebührenpflichtige Motorway (mit knapp 6 AUD ok). Da alle nur 100 km/h fahren dürfen, ist es im morgendlichen Berufsverkehr nicht so anstrengend zu fahren als in jeder anderen vergleichbaren deutschen Metropole. Und es wird immerhin bis zu 6-spurig in eine Richtung. Trotz allem muss ich mich natürlich konzentrieren.

Es geht wieder mal bergauf und es zieht sich hin, bis wir Tamborine erreichen. Auf Tipp im Infocenter geraten wir auf einen in Broschuren nicht verzeichneten Platz. Ein großer Park mit altem Baumbestand. 1 Zelt, 2 Wohnwagen … und wir kommen dazu. Die sanitären Anlagen lassen zu wünschen übrig, aber für 19 AUD meckern wir nicht. Später kommen noch zwei Familiengruppen mit Zelten hinzu. Das stört uns aber weniger.

Wir besichtigen und erwandern uns den Curtis Falls. Nicht so spektakulär hoch, hat aber Wasser und ist sehr „lauschig“ im Regenwald gelegen! Auf unserer Wanderung entdecke ich auf dem Rückweg „flying foxes“ in den Wipfeln einer Palme. Wir schauen weiter herum …. es sind Hunderte. Nur wenige „öffnen“ sich, um dann ihre mindestens 50 cm Spannweite wieder um den Körper zu wickeln. Zum Glück hören wir sie nicht fliegen, sie können ein Höllenlärm machen. Aber laut wird es trotzdem: Die Grillen zirpen hier an einigen Stellen so laut, dass man sich die Ohren zuhalten möchte!

Freitag 21.12.2012: Am folgenden Morgen entdecken wir 4 Eulen im Baum direkt neben unserem VAN. Eine schaut uns ganz neugierig an, die anderen schlafen.
 
Lamington NP
Die Fahrt zum NP zieht sich hin. Wir haben zu Beginn einen schönen Ausblick auf „Surfers Paradise“. Man stellt sich unter dem Namen einen kleinen gemütlichen Ort vor, gell? In Wirklichkeit ist das eine „Betten-Burg“. Am Horizont kann man die Silhouette der Hochhäuser erkennen und erahnen, was da los ist.

18% Steigung bergab, später geht es in schmaler, kurvenreicher Strecke bergauf. Aber das kennen wir ja schon. Dieser NP ist einer der ganz großen und bekanntesten NP mit Regenwald, Wasserfällen, … Natur pur. Auf dem Campsite hatte ich am Vortag per Telefon noch für eine Nacht einen Platz bekommen.

Am Infocenter informieren wir uns und starten vor dem Lunch die erste Tour. Es geht im Regenwald 3km in Serpentinen bergab. Vorbei an Felswänden und unter Felsvorsprüngen durch. Wir sind allein. Wir wechseln uns immer mal wieder ab, wer vorne weg geht. Da muss man auf Spinnennetze in Kopfhöhe, … achten..

Als Martina vorweg läuft, stoppt sie einmal, geht 2 Schritte erschrocken zurück und sagt: „Schlange vor uns“. Und tatsächlich hängt eine ca. 1 m lange, schwarz/braun gefärbte Schlange auf Kopfhöhe an einem Baum direkt rechts am Weg und schlängelt sich ganz langsam auf einen anderen Ast. Wir beobachten, fotografieren, warten ab. Mit hoher Anspannung gehen wir irgendwann vorbei. Adrenalin pur! Ein weiterer Kommentar: „Ich hatte ja schon mal gesagt: Wir sehen eher eine Schlange in der Wildnis als einen Koala“. Ja – Martina sollte recht behalten. Am Folgetag erfahren wir, dass wir einer Stephens Banded Snake begegnet sind. Ist die giftig? … einfach mal Googlen ...

Wir gehen weiter und irgendwann reißt Martina ihre Hose hoch. Ein Blutegel wollte sich am Bein festsaugen. Sie bekommt ihn gerade weg. Das reicht jetzt aber langsam... Im Infocenter hatte man uns schon vor den Blutegel gewarnt (wegen der Feuchtigkeit der letzten Tage) und wir hatten Füße, Beine, … mit Bushman (austral. Insektenspray) eingesprüht. Es hatte nichts genützt. Zu allem Überfluss hatte es nun auch noch angefangen zu regnen. Nach 1,5h erreichen wir den See – wir waren mal wieder viel stehen geblieben und haben geschaut und fotografiert. Der Rückweg dauert nur 50 min und es regnet kräftig. Das geht zügig hoch. Das ist jetzt der Regenwald – 100% Luftfeuchtigkeit. Ich bin bis auf die Haut nass. Wir wollen einfach nur noch aus dem Regenwald raus. Die Blutegel reichen. Oben angekommen, ziehen wir die Sachen aus. Alles wird untersucht, die Hosen rechts und links gedreht.. Ich kratze mit einem kleinen Stock die kleinen Egel aus den Rillen der Wanderschuhe. Die für den Nachmittag von Frank's Adventure Tour vorgeschlagene Wanderung hat Martina kurzerhand abgesagt. Am kommenden Morgen wollten wir früh aufstehen und eine längere Wanderung machen – abgesagt.

Der Ekeleffekt ist größer als die Lust am Wandern in einem eigentlich wunderschönen tropischen Regenwald – denn was ich vom Lamington NP an Natur sehen konnte war wirklich toll.

Springbrook NP – Natural Bridge

Samstag 22.12.2012: Nachts regnet es weiter. Wir schlafen gut, unsere Entscheidung bleibt: Keine weitere Wanderung hier. Wir müssen die gleiche Straße zunächst 30km zurückfahren. Zunächst Regenwald, später hügelige Landschaft mit grünen Wiesen und weidenden Kühen, Rindern. Es geht wieder bergab, um auf einer anderen Straße wieder bergauf zu fahren. Schmale Straßen … alles bekannt. Es zieht sich hin. Macht aber auch Spaß. Es ist wenig Verkehr und auch ich kann als Fahrer mal rechts oder links schauen. Aber nur kurz … Wieder kommt Regenwald und wir sind im Springbook NP. Auf dem Scheitelpunkt unserer Strecke Richtung Süden liegt „Natural Bridge“. Ein Wasserlauf (mit Wasserfall) hat im Laufe der vielen tausenden Jahren hier eine „natürliche Brücke gebaut“. Ein 1km langer, einfacher Walking-Track teilweise auf Holzplanken führt durch den Regenwald und zur Natural Bridge. Uns fällt auf, dass hier mehr Müll herumliegt. Achtlos weggeworfene Coladosen. Das ärgert.
Grenzübertritt
Genau um 12 Uhr kommen wir an die Grenze zu einem neuen Bundesstaat. Wir sind mit dem VAN nun 3,5h Wochen und 3.200 km unterwegs – und das nur in Queensland. Wir kommen nach New South Wales (NSW). Und ab hier kann man die Uhr eine Stunde vorstellen. Ab jetzt haben wir 10h Zeitunterschied zu Deutschland. Wir werden NSW auch nicht mehr verlassen. Es geht Richtung Süden weiter und unsere Endstation Sydney liegt auch in NSW.

Eine grüne, sehr fruchtbare Ebene liegt vor uns. Hier wird neben Zuckerrohr und Kaffee auch Bananen angebaut. Wie so oft kaufen wir an einem Stand an der Straße Obst. Diesmal kleine Bananen.
Am späten Nachmittag erreichen wir unser Ziel Kingscliff an der Küste und werden hier Weihnachten verbringen!

Donnerstag, 20. Dezember 2012

XMAS in Australia

 

 
 
In den vergangenen Wochen durften wir erfahren, welch wunderbares Land Australien ist. In dieser Zeit haben wir auch gesehen, was Weihnachtsvorbereitung in Australien bedeutet. Manches kam uns befremdlich vor. Über vieles mussten wir schmunzeln. Kängurus, die einen Schlitten ziehen; festlich und übervoll geschmückte Vorzelte und Wohnwagen, mit Weihnachtskugeln behängte Bäume an der Highway. Eine Weihnachtskrippe mit Koalas als Figuren, ein weißer Weihnachtsbaum – und wir fragten uns, wie viele Australier wirklich schon jemals Schnee gesehen haben.

Nun ist es bald soweit. Die Weihnachtsfeiertage rücken immer näher. Und wir sind zum ersten Mal an Weihnachten nicht zu Hause bei unserer Anna Lena und Juliane. Mal schauen, wie das gefühlsmäßig so wird!

Wir möchten auf diesem Wege allen Lieben in Deutschland von der Ostsee, über das badische Bretten bis zum Bodensee und der Schweiz ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest wünschen. Kommt gut ins Neue Jahr 2013. Wir freuen uns schon jetzt auf ein hoffentlich gesundes Wiedersehen. Genießt die Zeit – wir tun es auch! :-)

Liebe Grüße aus Australien
 
Martina und Frank
 



 

"Hinterland" der Sunshine Coast und Glass House Mountain

Dienstag 18. Dezember: Gegen 7 Uhr morgens starten wir in Noosa. Vorbei an Radfahrern, Joggern, Walkern. Auf dem Golfplatz ist richtig viel richtig los. Naja – bei den Tagestemperaturen nutzt man hier die frühen Morgenstunden für Sport und Freizeit.

Nach einer dreiviertel Stunde sind wir auf dem Mary River Tourist Drive. Eine entlegene, schmale Straße, die sich durch das hügelige Hinterland parallel zur Sunshine Coast schlängelt. Die Australier nennen derartige Regionen, die 20-100 km von der Küsten entfernt liegen auch gern „Hinterland“. Hier nur kleine Orte, wenig bis fast kein Tourismus aber dafür sehr viel Landschaft und Natur. Es ist ein gemütliches Fahren. Martina macht immer wieder Bilder. Wir biegen auf eine noch kleinere Seitenstraße ein und erreichen nach 12km einen Stausee (Lake Borumba). 2-3 Boote ziehen Wasserskifahrer. Ein kleiner Campsite. Ansonsten ist hier nichts los. Wenn wir nicht weiter wollten/müssten – hier könnten wir es einen Tag aushalten – fahren aber doch weiter.

Der Mapleton Waterfall ist nur ein Rinnsal. Also langweilig. Wir wandern eine knappe Stunde im subtropischen Regenwald. Das war es dann aber auch. Es ist schon Mittag und schwül warm. Den nächsten Wasserfall lassen wir aus. Da wäre die Wanderung zum Wasserfall länger gewesen und beim Bad im dazugehörigen Pool hätten wir uns evtl. Blutegel eingehandelt.
Und meine Blutegel-Therapie hatte ich ja schon letztes Jahr!



 

Weiter südlich fahren wir auf den Blackall Range Tourist Drive. Hier wird es noch hügliger, der Camper-VAN muss sich so manche Steigung von bis 12% hoch quälen oder ich muss bremsen. Wir kommen nach Monteville. Dieser Ort liegt auf einem Bergrücken. Wenn es nicht so diesig wäre, hätten wir auch eine schöne Aussicht. Ein Cappuccino für Martina (das erste Mal hat ein Cafe laktosefreie Milch!) und Milchshake für mich. Wir schlendern und bummeln durch die verschiedensten Läden. Der Himmel zieht sich immer mehr zu. Das Bad im nahegelegenen See nehmen wir nicht mehr wahr. Wir suchen unseren Campsite auf. Es ist immerhin schon 16:30 Uhr und jetzt ist auch mal Schluss. An der Rezeption erfahren wir, dass für die Nacht ein Sturm erwarten wird.


Glass House Mountain

Mittwoch 19. Dezember: Der Sturm ist zum Glück südlich an uns vorbei gezogen. Leider ist damit auch der Dunst vom Vortag nicht verschwunden und es riecht wieder verbrannt. Irgendwo wieder Buchfeuer. Früh geht es zum Lookout über die Glass House Mountain. Aber wir sehen wegen des Dunstes leider nichts. Das ist enttäuschend, denn bei guter Sicht muss das eine tolle Kulisse sein. Man steht auf einem Bergrücken und schaut auf eine große, subtropische Ebene, aus der sich fast 20 Hügel vulkanischen Ursprungs unterschiedlicher Form und Höhe erheben. Die größten sind über 500m hoch und einige kann man auch besteigen. Wir steuern Mt. Ngungun an – wegen Bauarbeiten zur Sicherheit der Wanderer gesperrt. Wir steuern den höchsten Berg Mt Beerwah an. Die Zufahrtsstraße ist auf dem letzten Kilometer vor dem Berg gesperrt. Das einzig erfolgreiche an dieser Fahrt ist die Tatsache, dass wir mal Wallabies auf der Straße entdecken. Es ist halt noch früh und auf der Straße nichts los. Aber Achtung - das kann auch mal schief gehen. Als nächstes wählen wir Mt Tibrogargan aus. Er ist der schwierigste in der Besteigung und wir gehen nicht bis ganz hoch. Kurz unter dem Gipfel kommt eine ungesicherte, sehr steile Kletterstrecke. Unsere Sicherheit geht uns über alles und kehren daher um. Noch eine Runde um den Berg und wir sind nach knapp 2 Stunden komplett durchgeschwitzt am VAN zurück. Es ist jetzt >30°C und es herrscht hohe Luftfeuchtigkeit. Wir sind ganz schön kaputt.
 

Bribie Island

Wir beschließen, den Rest des Tages am Meer zu verbringen. Das ist nicht allzu weit und ich finde einen schönen Campsite auf Bribie Island. Diese Insel ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Somit ist die Anreise einfach. Es ist heiß hier und wir können uns zum Glück einen schattigen Platz aussuchen. Der Strand ist 200m entfernt – da zieht es uns hin. Dort angekommen finden wir viele kleine, blau schimmernde Quallen am Strand. Das Schild der Live-Guards warnt vor Stinger - „use hot water“. Ein Schild mit der Aufschrift „bluebottle“ hängt daneben. Hmm, dass stimmt uns nachdenklich. Ich laufe nicht barfuß am Strand und von einem Bad im Meer nehmen wir Abstand. Die Quallen sehen nicht schön aus und es gibt viele am Strand. Die Australier baden …

Zurück am VAN google ich erst Mal mit dem Smartphone nach „bluebottle“ und wir sind dann froh, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. … Wer möchte wissen was „bluebottle“ sind und was sie anrichten können? Dann einfach mal googlen … :-)

Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit einem Bad im Pool, lesen und studieren den Reiseführer. In Kürze werden wir die Grenze nach New South Wales überschreiten und die weitere Reiseroute will feiner geplant werden. Wir wissen nämlich immer noch nicht genau, wo wir an Weihnachten sind. Aber mal schauen … das ergibt sich in Kürze.

 

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Smoke on the Water

Montag 17. Dezember: Nach einer einstündigen Wanderung entlang der Küste im Noosa NP entdecken wir eine Bank. Unter uns schlägt die Brandung gegen die Steilküste. Ein wundervoller Ausblick. Nach einer kurzen Rast geht es weiter und wir entdecken Delphine im Meer. Wir bleiben stehen, beobachten, sind fasziniert und hoffen, dass sie gleich wieder auftauchen. Nach kurzer Zeit kommen wir zum „Hell's Gate“. Ein Aussichtspunkt über der Steilküste. In der einen Richtung überblickt man einen Teil der soeben zurückgelegten Strecke, auf der anderen Seite erstreckt sich ein langer Sandstrand. Wir beobachten wieder das Meer und sichten nach kurzer Zeit Schildkröten. Weit unten, nah an der steilen Wand, tauchen sie nach wenigen Minuten wieder auf. Unser Blick huscht immer wieder hin und her. Wo taucht eine Schildkröte als nächstes auf? Spannend!

Mich zieht es an die unter uns liegende Bucht mit einem langen Strand. Martina zögert – lässt sich aber überzeugen. In 15 min sind wir am Alexandria Bay. Eine fast einsame Bucht. Die Wellen schlagen an den Strand. Schnell die Sachen aus und wir stürzen uns in die Fluten. Wir springen in die Wellen, jauchzen und lachen – ausgelassen wie Kinder! Das erste Bad im Meer ohne irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen (will sagen „Stingersuits“). Hier gibt es nämlich keine gefährlichen Quallen mehr. Und das genießen wir sehr. Zum Glück haben wir uns was zum Lunch mitgenommen. Es ist schon Mittag und wir haben Hunger. Kurz was essen und das Meer lockt ein zweites Mal.

Frank: „Hast Du schon genug? Sollen wir aufhören?“ Martina: „Nein“ - sie nimmt mich an der Hand und wir erwarten die nächste Welle. Aber irgendwann hören wir dann doch auf, abtrocknen, anziehen und schweren Herzens den Rückweg antreten. Das hat uns richtig Spaß gemacht! Einfach so im Meer toben!
 
Auf unserem Rückweg werden wir von Delphinen begleitet. Wir gehen nicht über den Berg, direkt durch den Wald. Die Strecke entlang der Küste ist einfach reizvoller. Auch hier müssen wir immer wieder stehen bleiben und schauen, wie das Meer jetzt noch stärker an die Steilküste schlägt. Natur pur. Der absolute Höhepunkt blieb uns/Martina leider verwehrt: Dieser NP ist dafür bekannt, dass hier einige Koala's leben sollen. Wir sehen keine – aber das ist auch nicht weiter verwunderlich. Die Tiere sind so scheu, hängen den ganzen in ihrem Eukalyptus-Baum herum und schlafen. Und dazu sind sie auch noch grau. Trotzdem schade, wäre schön gewesen einen zu sehen.

Der Noosa NP erstreckt sich über eine Halbinsel. Wenn man sich vorstellt, dass man in den 60er Jahren eine Küstenstraße hier durchbauen wollte. Naturschützer haben sich durchgesetzt und so ist der NP entstanden! Was für ein Glück. Es wird genug wunderschöne Landschaft an den Küsten zugebaut.


Smoke on the Water


"Smoke" von NP aus gesehen
Als wir am Vortag von Norden auf dem Bruce Highway Richtung Noosa fahren, sehen wir eine sehr große graue Wolke. Man könnte es auch als eine Wand bezeichnen. Als wir in diese hinein fahren, wird der Himmel grau und um uns herum ist es dunstig. Es riecht verbrannt. Auf unserem Campsite ist es zum Glück zunächst nicht so, wir wären wahrscheinlich weitergefahren. Ich erfahre später, dass vier Tage zuvor ein großer Buschbrand in der Nähe war. Als wir im Pool sind (endlich mal mit Bahnen – ich kann mal wieder richtig schwimmen und nutze es auch!), fahren immer wieder Feuerwehr-Fahrzeuge am Campsite vorbei. Am Abend zieht grauer Dunst auch über unseren Platz. Es riecht nach Feuer. Das geht bis zum kommenden Morgen, wird etwas besser und als wir zum Meer kommen, steht die graue Wolke auch über dem Meer. Martina findet den Titel für diesen Block „Smoke on the Water“! Wie treffend. Zum Glück zieht es nicht bis zum NP. Aber wir können auf der anderen Seite den Buschbrand genau sehen. Die Rußwolke geht ganz hoch in die Luft.


Noosa liegt am oberen Ende der Sunshine Coast. Hier beginnt die Urlaubsregion der Australier. Und das merkt man schon in Noosa. Ein größerer Ort mit vielen Hotels, Resorts, Häusern am Ufer des Flusses mit eigenem Bootssteg... Von einem Ende des Ortes zum anderen, parallel zum Meer gefahren, brauchen wir immerhin eine viertel Stunde. Die kommenden Wochen wird hier und an vielen anderen Orten am Meer südlich von Noosa Hochsaison und somit ganz viel los sein. Die australischen Schüler haben seit heute Ferien und die Haupturlaubszeit beginnt: Sommerferien. Da wollen wir nicht mitmischen und schlagen uns daher für die kommenden zwei Tage ins „Hinterland“ - so heißt die Region 30-100 km landeinwärts wirklich! Wie es weitergeht, sehen wir dann.


 

Samstag, 15. Dezember 2012

Fraser Island - größte Sandinsel der Welt

Freitag 14.12.2012:  Pünktlich um 7:30 Uhr holt uns ein Bus am Campsite ab. Nach weiteren Stopps und einer 15min Fahrt kommen wir in River Heads an. Es geht auf die Fähre und nach einer dreiviertel Stunde sind wir auf Fraser Island. Unseren Bus finden wir sofort.

Es dauert nur wenige Minuten und wir wissen, warum wir froh sind, an einer geführten Tour teilzunehmen. Unser Fahrer scheint diese Art von Fahren auf Sand zu lieben - wir werden durchgeschaukelt. Für alle, die es nicht wissen: Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt und somit fährt man mit Allrad auf Sandpiste. Und wir sitzen in einem Bus mit ca. 20 anderen Gästen. Die "road" hat tiefe Fahrrinnen und ist sehr uneben. Die größte Steigung die wir ausgeschildert sehen, ist 20%! Manchmal wird man im Bus richtig hin und her geworfen. Wir sitzen erste Reihe und haben freie Sicht auf den Weg.

Unser Fahrer läßt keinen Joke aus. Einmal hält er auf der Piste. Mitten im Wald ist ein kleines Häuschen aus verrostetem Wellblech. Er fragt, ob nicht jemand auf Toilette müsse. Erst nach mehrmaligem Nachfragen meldet sich eine junge Frau ... Und er erklärt ihr dann, dass es nur ein Joke war. :-) 
Während ihres Australien-Aufenthaltes war unsere Juliane auch auf Fraser Island. Sie hat sich mit anderen Backpackern ein 4WD Fahrzeug geliehen und sie sind selber gefahren. Hochachtung - ich wollte hier in den Wäldern nicht selber fahren.


 
Unser erster Ziel - Lake McKenzie - erreichen wir gegen 10:15 uhr und wir haben zwei Stunden Zeit. Dieser Süsswassersee ist umrahmt von subtropischem Regenwald und hat ganz tolles Wasser. Wir laufen etwas und finden einen nicht so vollen Strand. Ein Bad im See, etwas spazieren gehen und relaxen in der Sonne.
 
Mittags kehren wir im Eurong Beach Resort zum Lunch ein. Am Nachmittag geht es dann an den 75 Mile Beach. Ein wundervoller endlos langer Strand an der Ostküste der Insel. Die Fahrzeuge dürfen hier 80 km/h fahren und unser Fahrer nutzt das auch. Der Wind hat für Wellen im Meer gesorgt und er bietet bei Sonnenschein eine tolle Kulisse. Irgendwann steht ein kleines Flugzeug am Strand. Wir halten und der Pilot bietet einen Rundflug über Fraser Island an.

 
Wir überlegen kurz, Martina zögert, aber wir entscheiden uns dafür. Mit vier weiteren Gästen sitzen wir wenige Minuten später in einem kleinen Flieger. Der Pilot  startet die Maschine und ab geht es. Ein 15 min Rundflug über Fraser Island. Eine ganz andere Sicht auf die Insel, den 75 Miles Beach, den Regenwald, die Sanddünen und Seen. Whoh - das hat sich gelohnt. Alle Leser, die Fraser Island kennen, werden das nachvollziehen können - oder?
 
 
Wir landen am Maheno, dem Schiffswrack am 75 Miles Beach. Dies ist ein weiterer Besichtigungspunkt von Fraser Island. Wir "brettern" weiter Richtung Norden: Indian Head als Ziel. Felsformationen, die sich über dem Meer erheben. Wir klettern hoch und genießen den wundervollen Ausblick. Danach geht es dann wieder Richtung Süden. Ein kurzer Stopp am Elli Creek und wir sind schon bald wieder im Eurong Beach Resort. Ein sehr gutes Zimmer erwartet uns. Wir gehen aber nochmals zum Strand und begegnen Dingos. Dingos sehen wie schmale Hunde aus - sind es aber nicht. Sie sind wilde Tiere und haben ihren Jagdinstinkt noch nicht abgelegt. Man muss aufpassen. Während des Abendessens lernen wir ein junges Paar aus Nürnberg kennen. Es wird ein wirklich netter und unterhaltsamer Abend.
 
Samstag 15.12.2012. Um 7:00 Uhr ist schon sehr warm in der Sonne! Wir starten um 8:30 Uhr zu unserem ersten Ziel des Tages, einer Wanderung im subtropischen Regenwald. Es ist ein kurzer Walk von gut einer halben Stunde. Der subtropische Regenwald ist nicht so grün und nicht so dicht wie der tropische. Es ist halt trockener. Wir wandern an einem Bach mit sehr sauberem Wasser. Am Ende der Strecke gibt es ein zweites Frühstück. Erwähnenswert ist hier noch, dass in diesem Regenwald früher 2000 Jahre alte Bäume mit einem Durchmesser von 4m standen. Diese wurden gefällt und für Baumassnahmen wie etwa dem Suez-Kanal verwendet. Schade, diese Bäume hätten wir hier gern gesehen!
 
Nochmals durch den Wald mit dem Truck und an den 75 Miles Beach. Von dort startet ein Walk zum Lake Wabby. Nach einer dreiviertel Stunde auf sandigen Grund erreichen wir eine große Sanddüne. Zum Glück war ein großer Teil der Strecke leicht bewaldet. Wir sind in der Mittagszeit unterwegs und es ist heiß. Der Sand der Düne ist ebenfalls heiß - aber auch ein toller Anblick. Wir wenden uns nach links und steigen von der Düne ab. Vor uns liegt ein wundervoller See. Auf der einen Seite die Sanddüne, auf der anderen Seite Wald und Schilf. Mit einem ausführlichen Bad erfrischen wir uns. Im Schatten lassen wir die Seele baumeln. Vor.dem Rückweg ein letztes  Mal ins Wasser. Am Resort gibt es endlich Lunch, es ist 15 uhr - zwei belegte Brötchen und eine Tüte Saft. Das war gestern mit Buffet besser - aber wir wollen nicht meckern. Eine Abkühlung im Pool und dann geht es nochmal für 45 min über die Piste durch den Wald zur Fähre. Wir werden nochmal richtig durchgeschüttelt! :-)
Das war nun die letzte organisierte Tour. Ab jetzt planen wir alles selber und sind mit unserem Camper-VAN unterwegs.  Fraser Island war einmalig und wieder mal anders als alles andere bisher erlebte!

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Come to Australia

An alle, die es uns nachmachen wollen, sei folgendes Video vorab zur Kenntnis gegeben...

http://www.youtube.com/watch?v=RIlIj5fwLm4

Irgendwelche Anmerkungen?

Schildkröte - ganz nah

Mittwoch 12. Dezember: Es ist Abend und schon dunkel. Wir haben uns gegen 18:30 Uhr im Mon Repos Turtle Rookery Center (Kurz: Mon Repos – am Strand auf Höhe Bundaberg) mit vielen anderen Gästen eingefunden. Gegen 19 Uhr werden wir in 4 Gruppen eingeteilt. Wir sind in Gruppe 2 – das sollte sich später noch als Vorteil erweisen.

In den 60er Jahren stellte man fest, dass der hiesige Strand eine Besonderheit aufweist. Ab November kommen jedes Jahr hier Schildkröten-Weibchen, um ihre Eier abzulegen. Die Regierung von Queensland hat hier eine Forschungsstation zur Erhaltung der Schildkröten eingerichtet. Im australischen Sommer bietet das Zentrum nächtlich Führungen an. Es ist nicht zugesichert, ob man an diesem Abend auch eine Schildkröte sieht.

Im Center informieren wir uns über die Arbeiten rund um den Schutz der Schildkröten. Ja – sie sind schützenswert. Wir lernen viel über Schildkröten: Das Geschlecht bestimmt sich an der Temperatur des Sandes, in dem die Eier liegen. Die kleinen Schildkröten schlüpfen nach genau 8 Wochen und machen sind dann direkt auf dem Weg zum Meer. Nur eine Schildkröte von 1000 erlebt das Erwachsenen-Alter. Aber das soll reichen. Es ist hochinteressant.

Gruppe 1 wird schon früh aufgerufen. Es so organisiert, dass Ranger den Strand ablaufen. Kommt die erste Schildkröte, so geht Gruppe 1 zur Beobachtung heraus. Der gesamte Ablauf draußen am Strand ist stark reglementiert. Man hat wirklich das Gefühl, die Ranger wissen genau, was machbar ist und was nicht. Es geht darum, dass die Schildkröten nicht gestört werden. Die weiteren Gruppen müssen warten, bis eine weitere Schildkröte kommt. Und es kann passieren, dass keine kommt.
 
Nach einem ausführlichen Video wird Gruppe 2 gegen 20:45 Uhr aufgerufen. Wir sind ganz aufgeregt. Der Ranger führt uns über einen dunklen Steg an Strand. Licht ist nicht erlaubt. Ein starker Wind weht uns am Strand um die Ohren. Wir ziehen uns die Regenjacken an, denn es beginnt zu regnen. Mit langer Hose müssen wir durch das Wasser. Wir nähern uns einem kleinen Licht.

Ja – da ist eine Schildkröte. Ein Ranger hatte eine kleine Lampe hinter der Schildkröte platziert. Wir müssen uns im Halbkreis zwischen zwei Rangern ganz eng aufstellen. Kinder nach vorn. Wir stehen oder knien hinter der Schildkröte. Mit ihren Hinterfüßen gräbt sie abwechselnd Sand aus einem Loch. Ganz langsam, ganz gemächlich. Mit jeder „Schaufel“ kommt Sand nach oben. Wir erfahren, dass Schildkröten an Land nichts hören können (sehr wohl aber unter Wasser). Wir dürfen nur nicht vor sie treten. Wenn sie uns sieht, stören wir sie. Es dauert etwa 10-15 min und das Loch ist fertig. Die Schildkröte legt nun beide Hinterbeine außen auf den Strand und kurze Zeit später kommen die ersten Eier. Sie sind etwas größer als Tischtennisbälle und haben keine Kalkschale. Wir durften sie begutachten. Sie waren weich, aber doch wiederum von einer festen Konsistenz und die Schale konnte man etwas eindrücken. Die ersten Eier fallen immerhin 30-40 cm tief und würden sonst kaputt gehen. Während die Schildkröte ihre 132 Eier legt, dürfen wir uns im Kreis um die Schildkröte herum aufstellen. Jetzt ist die Schildkröte wie im Trance und nimmt uns nicht wahr. Jetzt dürfen auch Fotos gemacht werden. Das dauerte ca. 20-30 min. Wir beobachten von der Seite und vorn die Schildkröte – man spürt, wie sie sich anstrengt. Immer wieder den Kopf heben und senken, der Blick auf unendlich. Was für ein besonderes Erlebnis.

Die Schildkröte schaufelte dann die Eier zu. Der Ranger markierte diese Stelle, während die Schildkröte einige wenige Meter weiter ein Loch buddelt.. Dieses soll die „Jäger“ der Eier (Dingo's, Wilde Hunde,..) auf die falsche Fährte bringen. … was für eine Taktik.

Die Schildkröte bewegt sich Richtung Strand. Sie macht immer wieder Pausen, denn sie ist völlig erschöpft. Man möchte ihr am liebsten helfen, … aber wir müssen uns hinter ihr aufhalten und müssen ihr einen weiten Korridor Richtung Strand lassen. Es wäre auch schwierig zu helfen, denn ihr Panzer ist 1m lang, der Kopf so groß wie ein Handball und sie wiegt geschätzte 120 kg. Da müssten einige Männer zupacken. Aber das ist ja nicht Sinn der Sache hier! Das Wasser ist flach und die Schildkröte schleppt sich Schritt für Schritt ins Wasser. „Unsere Schildkröte“ ist zurück in ihrem Element.

Während die Schildkröte ihre Eier legte, hat der Ranger festgestellt, dass diese Schildkröte noch nicht registriert ist. Da Schildkröten zu dem Strand zur Eiablage zurück kommen, wo sie geboren sind, muss diese Schildkröte das erste Mal Eier legen und ist somit zwischen 30-40 Jahre alt. So lange dauert es nämlich, bis sie Geschlechtsreif sind zum ersten Mal wieder zu ihrer Geburtsstätte zurückkehren.

Zum Schutz der Eier werden diese nun umgebettet. Hier dürfen wir helfen. Ein Ranger holt die Eier aus dem Nest, wir bringen sie zum anderen Ranger, der die Eier ablegt. Die Stelle wird „zugeschaufelt“ und ihre Platzierung genau vermessen. Gegen 23:00 Uhr verlassen wir den Strand. Im Center warten die Gruppen 3 und 4 auf Schildkröten...

Es war ein ganz außergewöhnlicher Abend. Wer die Chance hat, dies sehen zu können, sollte sich das nicht entgehen lassen. Und wir sollten sorgsam mit unserer Natur und den Meeren umgehen! Zum Schutz der Schildkröten … und allen anderen Tieren und Pflanzen in unseren Weltmeeren!

Am kommenden Morgen unterhalte ich mich auf dem Campingplatz mit einem holländischen Paar. Die waren im Gruppe 3 und kamen nach 23 Uhr raus an den Strand. Sie sahen auch noch eine Schildkröte und habe alles genauso wie wir erlebt. Wenn man hierher kommt, muss man Geduld und ggf. sogar Zeit für eine Nacht mitbringen!
 

Die Anreise nach Bundaberg war lang
 
Um diesen Abend erleben zu dürfen, fahren wir tagsüber ca. 370 km von Rockhampton (Yeppon Beach) nach Bundaberg. Wir veranschlagen 5-6h Fahrt (mit Pausen). Es werden 8h. Südlich von Rockhampton ist auf dem Bruce Highway eine Baustelle nach der anderen. Da der Highway mit einer deutschen Autobahn nicht vergleichbar ist, sondern eher eine einspurigen Bundesstraße gleicht, sind immer wieder Stopps und Geschwindigkeitsbegrenzungen vorgesehen. Und an den Baustellen sind keine Ampeln, sondern Menschen mit Schildern (STOPP / SLOW).

Martina fährt auch und braucht für 60km ca. 1,5h. Dabei hätte sie dann fast noch einen Unfall gemacht, als sie an einer der vielen Überholstellen von Roadtrain's (große LKW's mit bis zu 4 Anhängern) überholt und an der Zusammenführungsstelle auf eine Fahrspur harsch abgedrängt wird. Da kennen diese Fahrer kein Pardon – man muss echt aufpassen. In den 8 Stunden sind aber auch Pausen von ca. 1,5 h einrechnet. Trotzdem eine lange Fahrt...





Aber wir sind seit einigen Tagen Besitzer einer australischen CD von Slim Dusty. Und diese Musik unterhält uns während der Fahrt. Hier die Kostprobe eines typischen australischen (Volks-)Liedes:
 
http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=CwvazMc5EfE

Der Link funktioniert dank GEMA in Deutschland nicht. Sorry! Von Australien war alles in Ordnung.  :-)  Ein weiterer Vorschlag meinerseits von Australien aus macht keinen Sinn.

Der Song heißt "Waltzing Matilda" von Slim Dusty. Wer ihn hören möchte ... einfach unter youtube suchen. Der Dubliners Song mit gleichem Titel kommt der Slim Dusty-Version leider überhaupt nicht nahe.

@Jens: Danke für den Hinweis! 


Ruhetag am Yeppon Beach

Dienstag 11. Dezember: Am Yeppon Beach auf Höhe von Rockhampton legen wir einen Ruhetag ein. Ein schöner Campingplatz mal wieder am Meer. Es ist mittlerweile Wind aufgekommen und die Wellen sind höher. Es ist Ebbe, der Strand ist sehr flach und ca. 50m breit. Man hört die Brandung sehr gut. Die Luft fühlt sich salzig an. Sie „schmeckt“ auch so.

Mit der Ebbe kommen die kleinen Krabben aus ihren Löchern. Mit jedem Mal wo sie aus ihren Löchern kommen, bilden sei kleine Kügelchen. Mit jeder Stunde entsteht am Strand auf einer Breite von 30-40m ein breiter Teppich, bestehend aus vielen abertausenden Kügelchen. Verschiedenste Muster entstehen.  Eine Armada an Krabben wiederholt dies zu jeder Ebbe-Zeit.

Wir gehen über diesen „Teppich“ spazieren, später mache ich noch einen Strandlauf. Wir faulenzen, bummeln, lesen … lassen die Seele baumeln. Am folgenden Morgen müssen wir den VAN waschen. Die Gischt und salzige Luft der Nacht hat eine „Salzkruste“ über das Fahrzeug gelegt. Jetzt ist Flut, eine Brandung schlägt kurz unter dem VAN an das Ufer. Jetzt sind es keine zwei Meter zum Meer!

Dienstag, 11. Dezember 2012

Mein deutsches Handy und Bilder im Blog

Ein weiterer Hinweis  ... "in eigener Sache":
Ich war kaum in Australien, schon habe ich mir eine australische Prepaid Karte geholt. Mein deutsches Handy ist somit nicht aktiv. SMS erreichen mich derzeit nicht. Sehr wohl bin ich per E-Mail oder WhatsApp erreichbar. E-Mails gehen direkt auf mein Smartphone. Wer meine australische Handy-Nummer haben möchte, sendet mir bitte einfach eine E-Mail an meine T-Online Adresse.  Gern lese ich auch Kommentare im Blog! 

... und noch was ...
Mit einem Klick auf die Bilder im Blog, können diese in größerem Format angeschaut werden. ... aber das wissen ja sicher schon alle.  :-)

Bewegende Momente


Montag 10. Dezember: Wir besuchen die Capricorn Cave nördlich von Rockhampton und sitzen in der Cathedral Cave. Dieser hohe Raum ist für seine einzigartige Akustik weltweit bekannt. Es läuft „Hallelujah“ vom CD (Klavier und Gesang). Mit verschiedenen Strahlern und unterschiedlichen Farben wird die nicht mit Worten zu beschreibende Stimmung unterstrichen. Was für ein Klang. Wir sitzen einfach nur da und sind ergriffen. Das Licht geht aus. Man sieht seine Hand nicht vor Augen, es ist 100% dunkel. Die Musik spielt weiter und wir spüren diese 2-3 Minuten als die bisher bewegendsten Momente unser Australien-Reise. Wir haben schon viele wunderschöne Dinge gesehen und erlebt. Das ist jetzt ein sehr emotionaler Moment! Zum Schluss werden 2 Kerzen angezündet. Die Musik klingt leise aus und alle Teilnehmer bleiben noch still sitzen. Wir wollen alle den Moment festhalten – er ist so unglaublich schön....
In diesem Raum werden Hochzeiten gefeiert und per Fernsehen übertragen oder es finden Opern-Vorführungen für 80-100 Besucher statt.
 
In einer einstündigen Führung werden die verschiedenen Räume und Besonderheiten erläutert. Neben den verschiedensten Steinformationen (die schon alle Namen bekommen haben, weil Sie Tieren o.ä. ähnlich sehen – man muss halt viel Phantasie haben) beeindruckt eine Baumart besonders. Von oben bohren sich diese Wurzeln metertief durch das Gestein, auf der Suche nach dem Wasser unter den Steinen. Sehr beeindruckend.

Eungella National Park

Samstag 8. Dezember: Nach einem kurzen Einkauf am Mittag fahren wir 3 h auf dem Bruce Highway Richtung Süden. Kurz vor Mackay biegen wir Richtung Westen in ein breites Tal ein. Wir befinden uns im Pioneer Valley. Zuckerrohrfelder so weit das Auge reicht. Das Tal wird immer schmaler. Am Ende geht für über 4 km eine schmale Serpetinenstraße in engen Kurven bergauf. Unser VAN muss sich schon quälen. An vielen Stellen wären 20 km/h noch zu schnell. Im Tal war es Zuckerrohr und eher Steppe. Je weiter wir nach oben kommen, erreichen wir wieder tropischen Regenwald.

Wir kommen in Eungella an. Dies ist der kleine, zentrale Ort, nach dem der hiesige Nationalpark benannt wurde. Die besondere Attraktion sind Schnabeltiere (Platypus), die hier im Broken River zu Hause sind. Es sind sehr scheue Tiere und sie sind nur in den Morgen- und Abendstunden zu sehen. Es ist früher Abend und wir fahren einige Kilometer weiter direkt zum Lookout. Und tatsächlich, wir sehen welche. Martina ist hoch erfreut. Sie wollte unbedingt in diesen Nationalpark und diese selten Tiere sehen! Ich gestehe, auch mich haben diese Tiere in ihren Bann gezogen!

Sonntag 9 . Dezember – 2. Advent: Am folgenden Morgen ist Martina früh auf. Von unserem kleinen Campsite blicken wir in das weite offene Pioneer Valley. Der Blick geht nach Osten und im Hintergrund geht die Sonne auf. Welch ein Anblick von hier oben. Martina ist aber nicht allein. Zu ihr gesellt sich ein Kookaburra. Ihr Lieblingsvogel. Seine Gesang ähnelt dem menschlichen Lachen. Aber davon berichtete ich ja schon. Es hört sich wirklich gut an. Er ist ein lustiger Vogel und sieht auch gut aus.

Mit Blick auf das Tal sitzen wir an einer Tischgruppe und frühstücken. Wir sind hier auf 500-600 m über dem Meer. Hier in den Bergen wurde es angenehm frisch in der Nacht und so ist zum ersten Mal lange Hose und langärmliges Hemd angesagt. Einer der Campingnachbarn beginnt damit, auf dem Grill sein Frühstück zuzubereiten. Zwei Kookaburras sind neugierig und kommen immer näher. Sie werden gefüttert. Wir machen einige Fotos und erfreuen uns an diesen wirklich tollen Vögeln. Einer der beiden fliegt auf einmal Richtung Grill und holt sich eine Bratwurst. Ja – richtig gelesen: Bratwurst zum Frühstück. Der Kookaburra schnappt sich die Wurst und fliegt damit weg. In sicherer Entfernung auf der Wiese landet er und beginnt damit, von der Wurst etwas zu fressen. Es scheint aber nicht zu schmecken. Er lässt das meiste liegen. Was für eine Geschichte …

Am Vormittag sind wir dann für zwei Stunden auf einem Trail im Regenwald unterwegs. Am Lookout ist kein Platypus zu sehen, dafür kommt eine Schar weißer Kakadus mit großem Gezeter heran geflogen. Wir starten schnell die Wanderung im Regenwald. Wir müssen wieder feststellen, dass die Regenwälder eine besondere Anziehungskraft auf uns haben. Die Stimmung, die Regenwald-Stimmen, die vielen Farben und die verschiedensten Bäume und Pflanzen. Zunächst wandern wir in der Nähe des Broken River. Zurück geht es im Bogen durch den Regenwald.

Um unser Ziel für den Nachmittag zu erreichen, müssen wir die Serpentinen-Straße wieder herunterfahren. Im Pioneer Valley einige Kilometer Talauswärts und wir biegen links zum Fintch Hatton Gorge ab. Die 12 km lange Anfahrtsstraße ist auf den letzten 2 km nicht befestigt. Wir wissen dies – sind dann aber doch überrascht, dass die Straßenverhältnisse hier so schlecht sind. Auch hier kommen wir wieder in Regenwald – nur ist es sehr viel wärmer und drückender als in den Bergen. Auf dem Weg dorthin machen wir aber noch beim River Rock Cafe halt. Auf einer überdachten Terrasse, die mitten im Regenwald liegt, genießen wir unseren Lunch!

Am Ende der Straße stehen viele Autos. Es ist Sonntag und die Australier gehen auch an schönen Stellen baden. Wir laufen eine knappe halbe Stunde und kommen an einem kleinen Wasserfall mit Pool an. „Starke Jungs“ springen von den Felsen. Uns reicht ein erfrischendes Bad im Pool. Das Wasser ist angenehm kühl und erfrischend. Der Weg zurück zum Fahrzeug kommt uns mal wieder kürzer vor. :-)

Für die nächste Nacht fahren wir ca. 1,5 h und sind am Meer. Wir finden den ausgesuchten Campsite schnell und richten uns für den Abend und die Nacht ein. Beim Abendessen bekommen wir Besuch: Ein Possum nähert sich unserem Tisch. Er schaut sich immer um, ist irgendwie ganz aufgeregt. Wir essen gerade eine von unseren vielen aufgesammelten Mango (die wir so gefunden haben – warum soll man 2$ pro Stück bezahlen, wenn die Bäume an vielen Straßen stehen und die Mangos runter fallen und reif unter dem Baum liegen).

Possums ernähren sich von Früchten, also geben wir ihm eine Schale. Anstatt die Schale mitzuessen, knabbert er nur den Rest Fruchtfleisch heraus.Ein Genießer halt. Weitere Schalen bearbeitet er entsprechend. Wir müssen aufpassen, dass er uns nicht auf den Tisch springt. Possums sind etwa so groß wie Katzen, sind aber wunderbare Kletterer und hat scharfe Krallen. Wir halten Abstand. Doch irgendwann wagt Martina es und streichelt ihn ganz sacht an den Ohren und auf dem Rücken. Er hat einn ganz weiches Fell. … und hat nicht gebissen.
Den Plan für den Folgetag schmieden wir aber erst am kommenden Morgen nach dem Frühstück.

Aber was für ein Land! Innerhalb von 48 Stunden schnorcheln wir am Great Barrier Reef, wandern in den Bergen in einem Nationalpark, baden an einem Wasserfall und sind zurück am Meer.


Samstag, 8. Dezember 2012

Whitsunday Islands

 
Whitehaven Beach
 
Donnerstag 6. Dezember – Nikolausi (und wir merken nicht viel davon) ;-): Nach einer ruhigen Nacht auf einem schön angelegten Campingplatz in der Nähe eines Nationalparks fahren wir nach Arlie Beach hinein. Schon am Vortag konnten wir bei unseren Durchfahrt sehen, dass das eine Backpackerstadt ist. Viele junge Leute mit u ohne Rucksäcken unterwegs. Morgens ist das nicht anders. Wir finden das Office für den Katamaran-Ausflug (die „Powerplay“) schnell und der Checkin ging zügig. Wir dachten, dass wars. Weit gefehlt. Am Boot ging es später weiter. Auch die Schnorchler müssen alles (für sie Unsinniges) ausfüllen. Doch vorher parken wir unseren 7m Van auf einem engen, schrägen Parkplatz. Rückwärts mit Kurven in einer engen Gasse eingeparkt. Ging nicht anders, war aber schwierig.

Beim Boot angekommen, gibt es weiterhin viel „Paperwork“. Und wir stellen fest, dass wir komplett aus der Reihe tanzen. Alter der TN zw. 19 u 25. Und die sahen mit ihren mitgebrachten 4l Weinkanister (pro Person versteht sich – und wir haben zwei Abende auf dem Boot … also 2l Wein pro Abend ...) nach feiern aus. Alkohol muss man sich an Bord mitbringen. Alle anderen Getränke sind an Bord.

Den ersten Schnorchel/Tauchspot erreichen wir nach gut 2h. Ich bin der einzige zertifizierte Taucher, der heute tauchen will. Die anderen schnorcheln. Ach ja - tauchen... für die Taucher unter den Lesern (Klaus, Jens, Sven) habe ich mal ein Bild über ein gut aufgeräumtes Tauchequipment gemacht.   :-(   ... na, was sagt ihr dazu?

Zum Beginn des Tauchgangs stelle ich fest, dass der Tiefenmesser nicht geht. Die Dive-Masterin, die mich begleitet, sah das nicht so eng, sie hat ja ihren dabei ... Das gibt Vertrauen in das Equipment. Getaucht sind wir bis auf 12 m in einem Korallengarten. Wegen Algenblüte waren es aber nur 7-8m Sichtweite. Martina hat von oben auch nicht mehr gesehen. Der Tauchgang war aber trotzdem gut. Hat Spaß gemacht und weitere Erfahrung gebracht. Wir sind durch schmale Schluchten im Korallengarten und einen kurzen Tunnel getaucht. Da war gute Tarierung angesagt.
 
Nach einem wundervollen Sonnenuntergange sitzen wir später am Abend allein auf dem vorderen Deck. Der Blick nach oben zum Himmel über Australien. Die vielen Sterne funkeln uns entgegen. So intensiv haben wir das in Europa schon lange nicht mehr erlebt. Aber wenn sonst kein Licht ist, wirken die Sterne umso schöner. :-)





Morgenstimmung auf dem Meer

Freitag 7.12 - 6:15 Uhr: die Powerplay liegt in einer Bucht vor Anker. Wir sitzen wieder allein an Deck. Das Meer ist ruhig u schlägt nur leichte Wellen. Die Sonne ist schon aufgegangen. Ihre Strahlen beginnen uns langsam zu wärmen. Ich habe nur eine kurze Hose an und genieße die leichte Brise bzw. den leichten Wind auf meiner Haut. Es ist sehr angenehm u ich genieße diese Erfrischung. In Kürze wird die Sonne uns mehr als erwärmen. Aber wir wollen das ja so ...  :-)
 
Whitehaven Beach

Am Vormittag besuchen wir den Whitehaven Beach. Er zählt zu den schönsten Stränden der Welt. Sein Sand ist kein normaler Sand: er besteht zu 99% aus Muschelkalk u ist sehr weiß. Weißer als alle anderen Strände. Er ist wundervoll. Zunächst sehen wir ihn von einem Lookout, später haben wir Gelegenheit, ihn direkt zu erkunden. Es ist ein tolles Gefühl, an so einem Strand spazieren zu gehen, Bilder zu machen u einfach die Seele baumeln zu lassen. Zwei Crew-Mitglieder sind dabei und bieten auch ein Spaßprogramm am Strand.

Wir sind lange am Strand und genießen den weißen Sand, das türkisfarbene Meer und die kleinen Wellen, die.am Strand ankommen. Zurück auf dem Boot, geht es zu einem anderen Tauch-/Schnorchel-Platz.

Nachmittags schnorchle ich mit Martina. Ein großer Korallengarten in 1,5-2,5 m Tiefe. Die verschiedenen Korallen sjnd teilweise zum Greifen nahe, die Fische schwimmen dazwischen herum. Da wir an einem anderen Spot als am Vortag sind, entscheide ich mich für einen weiteren Tauchgang. Diesmal bessere Sicht u Außergewöhnliches gesehen: Stachelrochen und gleich an zwei Stellen verschieden große "Nemo" (wundervoll aussehende kleine Anemonen-Fische, analog dem bekannten Film).

Wir haben ja die Jugend an Bord und die gibt uns am frühen Abend eine Tanzeinlage u.a. nach dem Song Macarena! Ein Nachbarboot, das wir langsam passieren, macht mit und es herrscht Partystimmung.

Die Nacht wurde dann aber nicht so schön. Es begannen Spiele, die nur auf das Trinken ausgelegt waren. Wir gehen um 23 Uhr ins Bett. Draußen ist noch lange nicht Ruhe. Wir schlafen irgendwann ein. Gegen 1:15 Uhr werden wir von „Geschrei und Gezeter“ geweckt. Die Gruppe Betrunkener stürzt sich nackt ins Meer. Dabei wird entsprechend gejohlt und gelacht. Der Skipper des Bootes hat auch noch kräftig mitgemischt – vorher beim Trinken, später beim baden ,,, Ab 3 Uhr waren die Lichter an Deck aus, was dann noch passierte, wollte ich gar nicht mehr wissen. Wir waren „stinke sauer“. Aber was willst Du machen, wenn der Skipper als Verantwortlicher für alle auf dem Boot mit trinkt, … Unverantwortlich. Da uns leider noch weitere Punkte negativ aufgefallen sind, haben wir das im Feedback-Bogen vermerkt. Mein Reisebüro werde ich einschalten. Das geht so nicht. Weitere Details erspare ich Euch. 
 

Aber damit ihr mich nicht falsch versteht: Wir hatten auch unseren Spaß und unsere Freude an Bord. Der „Whitehaven Beach“ war auf alle Fälle ein großes Highlight!


Am Samstag 8. Dezember gehen wir kurz vor Mittag von Bord. Unsere Reise geht nun wieder mit dem Wohnmobil weiter!


Mittwoch, 5. Dezember 2012

Billabong Sanctuary

Mittwoch 5. Dezember 5:30 Uhr - Townsville: Wir haben auf einem Campingplatz direkt an der Bruce Highway geschlafen. Naja - war nicht so toll. Aber das war egal. Wir wollten in direkte Nachbarschaft zum Billabong Sanctuary wohnen, damit wir morgen gleich hinein konnten.

Der Billabong Sanctuary ist ein Öko-zertifizierter Zoo. Es gibt laufen Tiershows und viele Erklärungen. Der Ruhebereich ist ein Pool.  Wir waren einige Stunden drin und haben die Zeit genossen!  Siehe einige Bilder unten!

Unser Fahrt am Nachmittag führte uns weiter Richtung Süden. Unser Ziel Arlie Beach erreichen wir nach über drei Stunden Fahrt. Von hier starten wir am Folgetag einen 3-Tage Trip auf einem Katamaran zu den Whitsunday Island!

... mit Wombat ...