Mittwoch, 24. Februar 2016

Mornington Peninsula NP und Cape Schank Lighthouse


 Montag 22.2.2016: Der sonnig heiße Vortag hatte unser WoMo ganz schön aufgeheizt. Die nachfolgende Nacht war wieder sternenklar und kalt, sodass bald erträgliche Temperaturen im WoMo herrschten und wir gut geschlafen konnten. Mit Müsli, Tee und Kaffee nach einer erfrischenden Dusche startete unser Tag.  Der Campsite Stony Point hatte keinen Strand, da er direkt bei den Bootsanlegestellen war. Die Stellplätze waren aber groß und die Samitäranlagen sauber und vollständig (also incl. Campkitchen, Grillbereich,...). Der Platz ist zu empfehlen.
Im Moment schien noch die Sonne, aber das sollte sich ändern. Der Himmel zog sich bald zu und von Sonnenschein konnte keine Rede mehr sein. Wir waren dann schon eher froh, dass es nicht zu regnen anfing. Am Vorabend hatten wir für den heutigen Tag nach einer "längeren Familienbesprechung" ;-) unsere ursprünglichen Pläne geändert. Eigentlich wollten wir nach French Island - eine naturbelassene Insel, wo uns Koala's, Schlangen und Moskito's erwarten sollten (nach Auskunft unserer Platznachbarn). Die Überfahrt zur Insel hätte mit einer Fähre 52 AU$ gekostet. Die Strecken auf der Insel waren zu Fuß doch zu weit, ich hatte mich aber um die einzigen zwei ausleihbaren Fahrräder bemüht (60 AU$). Kommentare im Internet versprachen schlaglochreiche Straßen, teils mit Sand. Ein Kommentar: "Wenn Du nicht zu viel erwartest, wirst Du auch nicht enttäuscht" ... Alles in allen wollten wir dafür in der Summe nicht auch noch mehr als 100 AU$ ausgeben - also PLAN-ÄNDERUNG.   :-)

Auf Mornington Peninsula gibt es einen gleichnamigen Nationalpark, der auch das Cape Schank Lighthouse einschließt. Und dies war nun heute unser Ziel. Auf dem Weg dorthin machen wir aber erst einmal im schönen Ort Flinders kurz halt. In der 100 Jahren alten, gepflegten Poststation holen wir uns Breifmarken. Die Einkaufsläden (General Store, Cafe,...) befinden sich in den noch gut erhaltenen alten Gebäuden. Dieser kleine Ort strahlt wirklich eine besondere Atmosphäre aus und wir fühlen uns wohl. Noch ein Cappuccino und es geht weiter.

Irgendwann sehen wir auf der linken Seite den Hinweis nach einem Walking-Track. Und er erinnert und an die Ostküste - der Weg führt einige 100 m bergab zur "Cairns Bay". Also Flip-Flop und Sandalen gegen Hicking-Boots tauschen, Rucksack mit Kamera, Fernglas und Wasser schnappen und schon geht es los. So weit wir blicken, sehen wir rechts und links gelb-braune Wiesen in leichtem Hügelland, die auf eine Steilküste zulaufen. Diese ist unterbrochen durch eine Bucht mit Sand, vielen schwarzen Steinen und teils hoch aufragenden Wänden. Wir schauen uns um und nehmen die Landschaft in uns auf. Es werden einige Bilder gemacht. Wie immer sucht Martina am Boden nach Muscheln - und findet zwei Oreille. Eines davon schenkt sie mir. Erinnerungen an frühere Südfrankreich-Urlaube werden wach. Die wenigen anderen Touristen stören nicht - es ist alles sehr weitläufig. Bald geht es wieder nach oben zum WoMo.


Die Suche nach der Einfahrt zum Nationalpark fällt uns etwas schwer. Wir fahren das erste Mal an der Beschilderung vorbei - sie ist von einem Busch zugewachsen. Umgedreht und in der anderen Richtung sehen wir dann die Einfahrt und kommen auch leicht zum Parkplatz des Cape Schank Lighthouse. Es ist weiterhin sehr wolkig und diesig, sodass wir die Lighthouse Führung für 16,50 AU$ p.P. auslassen. Auch von oben wäre die Sicht nicht besser gewesen. Nach einem Lunch am Wagen entscheiden wir uns für einen der Walks, der uns dann wieder bis hinunter an das Wasser führen sollte. Wir sind schon vielen Stufen abgestiegen und fast unten ankommen, kommen uns auf einmal drei Taucher entgegen, alle in voller Montur. Sie packen voller Stolz zwei riesengroße Hummer aus - der größerer ist ca 10 Jahre alt. Das das Tauchen an dieser Küste gefährlich ist, bestätigen sie mir sofort.


Wir halten uns unten lange auf, beobachten Möwen und fotografieren. Martina sammelt nebenbei noch Muscheln. Wir lassen uns einfach treiben und genießen die Zeit.









Auf dem Parkplatz wieder zurück werden wir auf einen Echitna unter einem Busch aufmerksam. Er tat uns leider nicht den Gefallen rauszukommen.


Die letzte Nacht hatten wir in Stony Point an der Ostküste der Peninsula einen Stellplatz. Jetzt wollten wir an die Westküste und weiter Richtung Süden uns einen Platz suchen. Zum Glück hatte ich nicht vorgebucht. Die ersten Plätze sind dicht gedrängt zwischen Meer und einer viel befahrenen Straße. Wir fahren über einen Platz - totales Chaos, alles steht dicht gedrängt. Nein - hier wollten wir nicht bleiben. Wir fahren weiter und folgen in Blairgowerie - kurz vor der Spitze der Halbinsel - einem Campsite Hinweis. Dort angekommen finden wir einen ruhigen, parzellierten, mit Bäumen und Büschen bewachsenen Platz vor. Auf den ersten Blick gut. Der Besitzer weist uns einen powered site für 40AU$ zu. Er will nun unbedingt seinen Campsite-Aufkleber auf unser gemietetes WoMo machen - er meine, dass sei seine Regel. Ich wehre mich dagegen, da ich ein gemietetes Fahrzeug nicht bekleben lassen möchte. Er zückt schon wieder die 40 AU$ und will sie mir zurückgeben, überlegt sich es anders und läßt "Gnade vor Recht" ergeben. Nachdem der alte Herr (Quasimodo ähnlich aussehend) nach unserer Nationalität fragt, wird er uns nachfolgend ausführlich über das Thema 1. und 2. Krieg eine Geschichte erzählen. Aber hätte er uns mal unser Geld wiedergegeben ... denn als wir die Sanitäranlagen sehen, sind wir geschockt.  Naja - für eine Nacht wird es schon gehen und in der Nähe wäre auch kein anderer Platz mehr gewesen. Wir hätten wahrscheinlich sehr weit fahren müssen.  Aber so ist das beim Camping manchmal. Der Platz hat viele Dauercmper - keiner da. Urlauber - nur wir. Also ein "Geister-Campingplatz".  :-)




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