Mittwoch, 19. Dezember 2012

Smoke on the Water

Montag 17. Dezember: Nach einer einstündigen Wanderung entlang der Küste im Noosa NP entdecken wir eine Bank. Unter uns schlägt die Brandung gegen die Steilküste. Ein wundervoller Ausblick. Nach einer kurzen Rast geht es weiter und wir entdecken Delphine im Meer. Wir bleiben stehen, beobachten, sind fasziniert und hoffen, dass sie gleich wieder auftauchen. Nach kurzer Zeit kommen wir zum „Hell's Gate“. Ein Aussichtspunkt über der Steilküste. In der einen Richtung überblickt man einen Teil der soeben zurückgelegten Strecke, auf der anderen Seite erstreckt sich ein langer Sandstrand. Wir beobachten wieder das Meer und sichten nach kurzer Zeit Schildkröten. Weit unten, nah an der steilen Wand, tauchen sie nach wenigen Minuten wieder auf. Unser Blick huscht immer wieder hin und her. Wo taucht eine Schildkröte als nächstes auf? Spannend!

Mich zieht es an die unter uns liegende Bucht mit einem langen Strand. Martina zögert – lässt sich aber überzeugen. In 15 min sind wir am Alexandria Bay. Eine fast einsame Bucht. Die Wellen schlagen an den Strand. Schnell die Sachen aus und wir stürzen uns in die Fluten. Wir springen in die Wellen, jauchzen und lachen – ausgelassen wie Kinder! Das erste Bad im Meer ohne irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen (will sagen „Stingersuits“). Hier gibt es nämlich keine gefährlichen Quallen mehr. Und das genießen wir sehr. Zum Glück haben wir uns was zum Lunch mitgenommen. Es ist schon Mittag und wir haben Hunger. Kurz was essen und das Meer lockt ein zweites Mal.

Frank: „Hast Du schon genug? Sollen wir aufhören?“ Martina: „Nein“ - sie nimmt mich an der Hand und wir erwarten die nächste Welle. Aber irgendwann hören wir dann doch auf, abtrocknen, anziehen und schweren Herzens den Rückweg antreten. Das hat uns richtig Spaß gemacht! Einfach so im Meer toben!
 
Auf unserem Rückweg werden wir von Delphinen begleitet. Wir gehen nicht über den Berg, direkt durch den Wald. Die Strecke entlang der Küste ist einfach reizvoller. Auch hier müssen wir immer wieder stehen bleiben und schauen, wie das Meer jetzt noch stärker an die Steilküste schlägt. Natur pur. Der absolute Höhepunkt blieb uns/Martina leider verwehrt: Dieser NP ist dafür bekannt, dass hier einige Koala's leben sollen. Wir sehen keine – aber das ist auch nicht weiter verwunderlich. Die Tiere sind so scheu, hängen den ganzen in ihrem Eukalyptus-Baum herum und schlafen. Und dazu sind sie auch noch grau. Trotzdem schade, wäre schön gewesen einen zu sehen.

Der Noosa NP erstreckt sich über eine Halbinsel. Wenn man sich vorstellt, dass man in den 60er Jahren eine Küstenstraße hier durchbauen wollte. Naturschützer haben sich durchgesetzt und so ist der NP entstanden! Was für ein Glück. Es wird genug wunderschöne Landschaft an den Küsten zugebaut.


Smoke on the Water


"Smoke" von NP aus gesehen
Als wir am Vortag von Norden auf dem Bruce Highway Richtung Noosa fahren, sehen wir eine sehr große graue Wolke. Man könnte es auch als eine Wand bezeichnen. Als wir in diese hinein fahren, wird der Himmel grau und um uns herum ist es dunstig. Es riecht verbrannt. Auf unserem Campsite ist es zum Glück zunächst nicht so, wir wären wahrscheinlich weitergefahren. Ich erfahre später, dass vier Tage zuvor ein großer Buschbrand in der Nähe war. Als wir im Pool sind (endlich mal mit Bahnen – ich kann mal wieder richtig schwimmen und nutze es auch!), fahren immer wieder Feuerwehr-Fahrzeuge am Campsite vorbei. Am Abend zieht grauer Dunst auch über unseren Platz. Es riecht nach Feuer. Das geht bis zum kommenden Morgen, wird etwas besser und als wir zum Meer kommen, steht die graue Wolke auch über dem Meer. Martina findet den Titel für diesen Block „Smoke on the Water“! Wie treffend. Zum Glück zieht es nicht bis zum NP. Aber wir können auf der anderen Seite den Buschbrand genau sehen. Die Rußwolke geht ganz hoch in die Luft.


Noosa liegt am oberen Ende der Sunshine Coast. Hier beginnt die Urlaubsregion der Australier. Und das merkt man schon in Noosa. Ein größerer Ort mit vielen Hotels, Resorts, Häusern am Ufer des Flusses mit eigenem Bootssteg... Von einem Ende des Ortes zum anderen, parallel zum Meer gefahren, brauchen wir immerhin eine viertel Stunde. Die kommenden Wochen wird hier und an vielen anderen Orten am Meer südlich von Noosa Hochsaison und somit ganz viel los sein. Die australischen Schüler haben seit heute Ferien und die Haupturlaubszeit beginnt: Sommerferien. Da wollen wir nicht mitmischen und schlagen uns daher für die kommenden zwei Tage ins „Hinterland“ - so heißt die Region 30-100 km landeinwärts wirklich! Wie es weitergeht, sehen wir dann.


 

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