Sonntag, 2. Dezember 2012

Daintree NP & Cap Trib

 
Wir treten die Weiterfahrt an und steuern den nördlichsten Punkt unserer Reise in Australien an: Cape Tribulation (oder Cape Trib – wie die Einheimischen sagen). Die Fahrt dauert länger als gedacht. Je weiter wir gen Norden kommen, um so enger und kurvenreicher wird die Strecke. Dies gilt besonders für die Phase, als wir per Fähre den Daintree River überqueren. Ich kann oft nur 30-40 km/h fahren. Mitten durch den Regenwald und immer wieder mal eine kurzen Abstecher zum Meer. Dazu kommt, dass man darauf achten muss, dass einem einem das schönsten Tier des Daintree NP – der Cassowary - nicht vor das Auto läuft.

Bevor wir unser Ziel erreichen, machen wir Zwischenstation am Daintree Discovery Center. Hier wurde durch den Regenwald Wege auf höher gelegenen Planken und unterschiedlichen Höhen angelegt, der den Besuchern den Regenwald auf verschiedenen, kurzen Trails näher bringen soll. Und dies gelingt. Es ist aber auch nicht ganz günstig. Mit einem Audioguide ausgestattet, erkunden wir den Regenwald. Flora, Fauna, Tiere und Geschichte des Regenwaldes. „Bush Tucker“ nennt man die vielfältige Nahrung der Aborigines. Es ist erstaunlich, wie diese Menschen mittels langwieriger Herstellung auch ungenießbare oder sogar giftige Früchte des Waldes zubereiten und teilweise als Medizin verwenden. Als wir in Europa im „düsteren Mittelalter“ lebten, wussten die Ureinwohner Australiens aus vielen Pflanzen Heilmittel zu erstellen.
 

Der Höhepunkt für uns ist aber ein 23m hoher Turm. Er führt uns in verschiedenen Stufen bis über die Wipfel des Regenwaldes und verdeutlicht in sehr anschaulicher Weise die Ebenen des Regenwaldes bis in die Baumspitzen. Sehr beeindrucken. Die schwül warme Luft des Regenwaldes bringt uns dazu, eher zu gehen als wir wollten.



Cape Tribulation

Je weiter wir nun in den Norden kommen, umso enger und kurvenreicher wird die Straße. Es begegnen uns immer weniger Autos. Cape Tribulation ist der nördlichste Punkt, den man an der Ostküste in der Regel mit einem normalen Fahrzeug erreichen kann. An der Kiste geht es ab hier nur noch im 4-Wheel-Drive weiter. Der Campsite ist kaum besucht, wir schauen am frühen Abend zunächst am Strand. Von Kokosnuss-Palmen gesäumter, einsamer, endlos lange Strand. Der Regenwald grenzt direkt an den Strand an. Einfach traumhaft! Und wir sind hier, fast allein! Nach dem Abendessen ist es schon wieder dunkel und wir gehen nochmals an den Strand. Einige wenige Wolken und der Vollmond erstrahlt den Strand, zieht einen langen „Leuchtstreifen“ über das Meer und wir werfen lange Schatten. Wir stehen allein Arm in Arm am Strand und genießen diesen Moment. Wie kann man solche Momente am Besten festhalten – im Herzen.  Mir fällt die Melodie des Songs „Man on the Moon“ von R.E.M. ein. Wer die Melodie kennt, möge sich dazu die Situation am Strand vorstellen! :-)

Freitag 30. November: Um 5:10 Uhr klingelt der Wecker – wir wollen zum Sonnenaufgang an den Strand. Und das wird leider nichts. Wir haben mit Sonnenaufgängen wohl eher Pech: Am Horizont steht ein breites Wolkenband. Wir sitzen mehr als eine Stunde am Strand … und schöner wird es nicht. Die Sonne kann sich nicht durchsetzen. :-( Aber trotz allem schön: Wir sitzen allein an einem solch wundervollen Strand!



Nach dem Frühstück starten wir zu einem Strandspaziergang zum Cap Trib. Auf halber Strecke (im Regenwald des Cap Trib) werden wir von einem tropischen Regenschauer überrascht – es ist halt „Wet Saison“. Wir sind tropfnass, doch die Sonne schaut dann zum Glück noch mal durch die dicken Wolken und wir können am Strand noch einige schöne Bilder machen! Die Tour dauerte fast zwei Stunden. Nach einer Dusche und einem zweiten Kaffee starten wir die Fahrt Richtung Süden.


Wieder entlang der kurvenreichen Strecke passieren wir später Bananen- und Teeplantagen sowie Zuckerrohrfelder. Es ist noch genug Zeit für einen Daintree Tea auf einer Plantage und einen zweiten Besuch im Discovery Center – der war im Eintrittspreis enthalten. Wir lassen den nördlichsten Punkt unserer Reise hinter uns. Ein wundervoller tropischer Regenwald mit einsamen Stränden am Meer! Während unserer Fahrt regnet es immer wieder. Heute ist nicht so schönes Wetter. Wir sind halt zu Beginn der tropischen Regenzeit hier oben - dürfen uns also nicht beschweren; und das machen wir auch nicht! Im Gegenteil – es gehört halt irgendwie dazu!



Und für alle, die mal den Unterschied zwischen einem IGLU und einem „PALMU“ kennenlernen wollten: Hier ein Beispiel für ein Palmu. :-)








1 Kommentar:

  1. Einfach gigantisch schön sieht es bei euch aus :-) LG Petra

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