Mittwoch, 5. Dezember 2012

Etti Bay

In meinem Lonely Planet Reiseführer hatte ich in einer kurzen Notiz von einer kleinen Bucht gelesen, wo es neben einem kleinen Campingplatz eigentlich nicht viel gibt. Das war für mich schon ein gutes Auswahl-Kriterium – versprach Ruhe und Einsamkeit. Zusätzlich lese ich, dass sich hier am Strand Cassowaries tummeln sollen. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass diese eher scheuen Tiere, die es nur in Australien gibt, wirklich hier aufhalten sollten. Also nichts wie hin. Am Abend haben wir noch nicht viel davon gesehen; das sollte sich aber am kommenden Tag ändern.
 
Montag 3. Dezember: Wir stehen um 6:15 Uhr auf. Ich habe Lust auf einen Strandlauf und ziehe mich entsprechend an. Martina kommt mit und macht Fotos vom Strand … und mir. Es ist Ebbe und ich kann auf festem Sand laufen – sehr guter Untergrund. Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen die Palmen und tropische Bäume. Die Bucht ist eingerahmt von zwei felsigen Landspitzen. Der tropische Regenwald grenzt direkt an das Meer. Der Strand ist leer – wir haben ihn für uns allein. Von den wenigen Campern die da sind, kommen später nur 2 Frauen zum Schwimmen ins Meer. Mit „Summer of 69“ auf den Ohren genieße ich diesen Lauf. Ich muss halt immer hin und her laufen. Der Strand ist nicht lang. Aber das ist egal. Der Ort, die Musik und das Laufen lassen den Adrenalinspiegel ansteigen.

Nach 45min stehe ich ruhige Musik hörend Richtung Meer gewandt. Einige Dehnübungen, tief durchatmen – langsam runterkommen, zur Ruhe kommen. Den Moment genießen. Entsprechende Musik kann verschiedene Stimmung erzeugen und unterstützen. Sie kann aber sehr viel Gefühl ausdrücken. 
Zur Abkühlung schwimme ich eine Runde im Meer. Hier ist ein Bereich mit Netzen „abgezäunt“ - denn auch hier ist Stinger-Season und Vorsicht geboten! Das könnte sonst tödlich enden. Am Strand sind auch überall Erste-Hilfe-Stellen mit Essig-Flaschen. Man soll im Ernstfall Essig auf die betroffenen Stellen machen!
 

Nach dem Frühstück sitzen wir mit einer weiteren Tasse Kasse unter den Palmen direkt am Strand. Es ist so schön hier – und so ruhig. Wir entscheiden kurzfristig, noch einen Tag und eine Nacht hier zu bleiben. Wir sollten die Entscheidung nicht bereuen. Nach zwei Wochen mit viel Programm ist es einfach schön, mal abzuhängen. Nichts tun, nur lesen, dösen, über das Meer schauen. Doch irgendwann kommt bei Martina Hektik auf: Sie hat einen Cassowary entdeckt. Mit den Kameras bewaffnet versuchen wir, Bilder zu schießen. Diese etwa 1,50m großen, Strauss-ähnlichen Tiere streunen über den gesamten Platz. Es wir alles untersucht, was auch am entferntesten nur etwas mit Nahrung zu tun haben könnte. Sie schrecken auch vor den Vorzelten nicht zurück und rupfen Müllbeutel auseinander … Martina hat in einem Beutel einige Unterlagen mit unter den Baum am Strand genommen – und der wird auch untersucht! Später kommt (wir denken) ein andere Cassowary und durchsucht sehr neugierig alles. Man muss unbedingt die Tür vom VAN zulassen, ansonsten kann man ungewohnten Besuch haben.
 

Die Cassowaries leben in den Regenwäldern Australiens und sind vom Aussterben bedroht. Sie sind von großer Bedeutung für die Verbreitung von Samen und so leisten sie einen wichtigen Beitrag für den Erhalt des Regenwaldes. Sie schlucken die verschiedensten Früchte im Ganzen runter und scheiden sie (dann an einem anderen Ort) auch genauso wieder aus. Es sind wundervolle Tiere, man sollte ihnen aber nicht zu nahe kommen. Sie können für den Mensch gefährlich werden. Mit den Krallenfüßen möchte wir keine Bekanntschaft machen. Wir haben sie gesehen und sie sind beeindruckend.

Der Kookaburra ist ein lustiger Vogel in Australien. Auf deutsch ist es „der lachende Hans“. Wenn man seinen Gesang hört, weiß man warum! :-) Bisher haben wir ihn noch nicht gehört. Hier in Etty Bay hören wir ihn mehrfach und bekommen ihn auch zu Gesicht!
 


Weitere Aktivitäten

Am Dienstag 4.12. haben wir mal eine längere Strecke zurück gelegt. Viele Stunden auf der Straße. Davon ein dreistündiger Abstecher zum höchsten einstufigen Wasserfalls Australiens (300m). Der war nicht so berauschend. Anstrengende Fahrt, teilweise über rote Piste und sehr kurvige Strecke in die Berge. Kein zweites Mal. Am Mittwoch besuchen wir einen Zoo in Townsville und fahren dann noch bis Arlie Beach. Dort geht es für 3 Tage auf einen Katamaran – wir besuchen die Whitsunday Islands. Doch davon später mehr. … :-)



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