Donnerstag, 3. März 2016

The Grampians - Brambuk Cultural Center und ein Abend mit Kangaroos

Dienstag 1.3.2016: Bevor wir von unserer Tour auf den Mt Rosea auf den Campsite zurückfahren, kehren wir in das  Brambuk Cultural Center ein. Es ist ein Informationszentrum der Aborigines. Wir werden eine sehr informative und beeindruckende Stunde dort verbringen.
Es ist einfach unfassbar, wie die europäischen Eroberer mit dieser 60.000 Jahre alten Kultur und den australischen Ureinwohnern umgegangen sind. Erst 1967 wurden die Aborigines als gleichwertige Menschen anerkannt. Bis dahin wurden die Aborigines einfach umgebracht und niemand wurde dafür zur Rechenschaft gezogen. Kinder wurden den Eltern weggenommen und in weißen Familien als Küchenhilfen und sonstige Arbeiter eingesetzt und unterdrückt. Was die weißen Australier in der Vergangenheit hier begangen haben, kommt einem Genozid gleich. Die Einwanderer hatten aber auch Krankheiten mitbegebracht, die für viele australische Ureinwohner tödlich endeten. Die Europäer hatten ein ganz anderes Imunsystem und konnten manches einfacher wegstecken - die Aborigines nicht. Beeindruckend und bedrückend die alte Bilder zu sehen, auf denen Aborigines in westliche Kleidung gesteckt wurde. Man konnte ihnen gerade zu ansehen, wie unwohl sie sich darin gefühlt haben. Alte Bilder mit Aborigines in ihrer ureigensten Umgebung und "Kleidung" zeigen sie als stolze Menschen.
Nur muss man auch heute noch aufpassen, wenn man bei weißen Australiern das Thema Aborigines anspricht. Die Aborigines sind bis heute in allen Lebensbereichen sehr benachteiligt.
Doch wenden wir uns dieser Kulter zu. Es ist sehr beeinruckend, wie diese Menschen über viele tausende Jahre im Einklang mit der Natur lebten. All ihr Wissen wurde nie aufgeschrieben, sondern von den Alten an die Jungen in Form der Sprache aber auch Zeremonien bzw. Felsenmalereien weitergegeben. Mit dem Brambruk Culture Center will man unter anderem eine Stätte schaffen, an der Wissen weitergegeben wird und sich Menschen informieren können. Wir waren tief beeindruckt. 

Abendessen mit Kangaroos

Wir sitzen vor unserem WoMo. Um uns herum Kakadus, Loris und Kangaroos - und die kommen immer näher. Ein großes Männchen sitzt gemütlich hinter unserem WoMo, kaut genüßlich und schaut interessiert über die Heckklappe in unser WoMo. Ob er wohl hinein hüpft? Zum Glück nicht. Das Kakadus durstige, aber auch schlaue Tiere sind, konnten wir  ebenfalls feststellen - sie trinken sogar aus dem Wasserhahn.




... tritt zur Seite, ich will auch mal dran ...

so ein Kakadu kratzt ganz schön auf nacktem Bein ...


Und eigentlich machen sich Kakadus auch nützlich für die Kangaroos. Sie fliegen in die Weiden, brechen dabei kleine Äste ab und lassen ganz viel frisches Laub herunterfallen. Die Kangaroos nehmen dies dankend an - ihnen scheint es richtig zu schmecken. Direkt bei unserem WoMo steht ein solcher Baum und es liegt ganz viel Laub unter dem Baum. Zunächst kommt ein großes Männchen und beginnt zu fressen. Dem folgen dann weitere - bis zu fünf Männchen grasen nun direkt bei uns. Man merkt aber die Rangordnung - das stärkste Männchen faucht/brummt die anderen an, wenn es ihm in die Quere bzw. zu nahe kommt. Und solange ich auf meinem Stuhl sitze ist auch alles in Ordnung. Als ich allerdings aufstehe, werde ich sehr genau von dem stärksten Männchen beobachtet. Ich bleibe aus Respekt auf Abstand und möchte keinen "Streit vom Zaune brechen". Aber das Männchen fixiert mich sehr genau und hat mich die ganze Zeit im Auge. Aber ich habe ihn auch im Auge. 



Wer denkt, dass das alles so easy mit den Kangaroos ist, sei noch auf Folgendes hingewiesen: Wo viele Kangaroos, da gibt es auch viel Kangaroo Poo. Und mancher Stellplatz lag voll davon oder man mußte Haken schlagend über ein Stück Wiese laufen, wenn man nicht alles an seinem Schuhen hängen haben wollte  - vorallem des Nachts auf dem Weg zur Toilette. Also - jedes "Ding" hat zwei Seiten. 

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