Mittwoch, 9. März 2016

Kangaroo Island - Campsite "Land unter"

Dienstag 8.3.2016: Wir werden in der Nacht wach und hören dicke Regentropfen auf unserem Dach. In der Ferne klingt ein Donnergrollen und bald danach sind Blitze erkennbar. Zum Morgen hin wird der Regen immer schlimmer, Donner und Blitze kommen näher. Langsam machen wir uns auch Gedanken: "Hoffentlich lösen die Blitze keine Buschbrände aus!" Am Morgen stehen auf dem Campsite große Seen. Zum Glück müssen wir unser WoMo nur etwas nach hinten fahren - und schon ist unser Eingang nicht mehr direkt über einer großen "Pfütze". Wir lassen uns mit dem Frühstück Zeit - es hat zwar aufgehört zu regnen, aber Wolken ziehen vorbei.
Ärgerlich ist auch, dass durch den starken Regen unser kleiner Alkoven über der Fahrerkabine (wo wir unser Bettzeug tagsüber verstauen), wieder an einer Stelle naß wird. Das hatten wir beim letzten Regen auch schon erlebt. Da hatte ich ein naßes Kopfkissen. :-(   Diesmal stecken wir eine größere Plastiktüte/-plane zwischen unsere Sachen und die Filzdecke des Alkoven. Das wird einer unserer Punkte bei der WoMo-Rückgabe sein.

Unsere Hoffnung ist nun, dass es am anderen Ende von KI besseres Wetter hat. Also machen wir uns auf den Weg und nehmen diesmal die nördliche Road Richtung Osten. Es ist zwar schon nach halb zehn als wir wegfahren, aber es tauchen immer wieder Kangaroos rechts und links der Straße aus den Büschen auf und hüpfen über Straße. Ich fahre jetzt nicht 80/90 km/h sondern max 60 km/h. Meine Augen gehen von links nach rechts und wieder zurück. Immer darauf gefasst, dass ein Kangaroo wieder irgendwo aus den Büschen kommt. Im Laufe der nächsten Stunde wird es besser - sie haben sich jetzt wohl alle unter Büschen verkrochen.

Martina macht Musik vom Handy an und wir hören Aussie-Musik von Slim Dusty. Bei bester Laune wird es heller und der Himmel will langsam seine blaue Farbe durchscheinen zu lassen.

von solchen "Seitenstraßen" gibt es viele auf KI

Tote Kangaroos und Wallabys haben wir ja schon einige am Straßenrand liegen sehen müssen. Leider sehen aber heute auch zum ersten Mal einen  Koala mitten auf unserer linken Fahrbahn. Wir sind so geschockt, dass wir erstmal weiter fahren. Wir wissen nicht, ob der Koala vielleicht noch lebt (er sah noch unversehrt aus). Nach wenigen Kilometern drehe ich um und fahre zurück. Es ist schnell erkennbar, dass der Koala tot ist und wir sind sehr traurig. Martina zieht ihn am Fell von der Straße in den Graben. Wir wollen nicht, dass er irgendwann von einem Auto oder Truck überfahren wird. Das ist das Einzige, was wir tun können. Es war uns aber wichtig und eine Herzensangelegenheit. Die Musik ist aus und wir fahren die nächsten Kilometer schweigend weiter. Die Begegnung mit dem toten Koala hat uns doch betroffen gemacht.

Unser erstes heutiges Ziel ist der größte Ort von KI - Kingscote. Bis dahin sind es 100 km, wir brauchen knapp 2h. Martina benötigt nochmals Medikamente und so steuern wir zuerst einen Chemist-Laden an. Als Nächstes haben wir Lust auf einen Cappuccino und lassen uns dann ohne konkretes ziel durch den Ort und seine Geschäfte treiben. Die folgenden Ugglys sind mir wohl etwas zu groß, oder?


Schon auf dem Weg zu KI bekamen wir die dringende Empfehlung, den "King George Whiting" Fish zu essen - eine lokale Spezialität. In einem Lokal fanden wir heute Mittag diesen Fisch - und sogar für Take Away. Ich bestelle mir den Fisch mit Salat und Martina als Fisch-Burger und wir lassen es uns später an einer Picnic-Area zusammen mit einem Glas Weißwein munden.

Auf Kangaroo Island baut man auch Wein an und ich bin wirklich interessiert, wie der Wein hier so schmeckt. Wir verlassen kaum Kingscote und erreichen ausserhalb auf einer Anhöhe gelegen das Weingut. Mit einem weiten Blick aufs Meer könnte man es hier länger aushalten. Ich probiere einen Sauvignon Blanc, der mich gleich überzeugt - wir kaufen eine Flasche. Das South Australia auch eine ausgezeichnete Weinregion ist, hat ein Autohalter an seinem Nummernschild verewigt.


Es sind noch 60km (1h) bis Penneshaw, wo die Fähren abgehen. Unser "Tom Tom" sagt, dass wir gegen 16:00 Uhr angekommen sollten. Wir überlegen uns, ob wir direkt die Insel verlassen sollten, anstatt bis morgen früh zu warten. An der Fähre ist einiges los. Auf der letzten Fähre um 19:30 Uhr wäre ggf. noch ein Platz frei, dass ist uns zu spät. Also suchen wir einen Platz für die Nacht. Der Campsite in Penneshaw ist mit 30 AU$ und schäbiger Dusche, Toilette und sonst nix uns einfach zu teuer. Da wir Zeit haben, fahren wir noch etwas zurück.


Nach 7-8 km erreichen wir Baudin Beach - ein klitze kleiner Ort. Bei einer Anlage, wo man Boote zu Wasser lassen kann sind Parkplätze, Picnic-Area und Toiletten.  Hier wollen wir über Nacht bleiben und endlich mal nichts zahlen. Die Sonne scheint noch warm vom Himmel, wir packen unsere Stühle und setzen uns am kleinen Strand. Martina fotografiert etwas, ich lese einfach nur und genieße die wärmende Sonne auf der Haut. Später parken wir unser WoMo noch etwas um und bereiten das Abendessen vor. Ich laufen während dessen auch mal (mit Martinas Zustimmung :-)) weg, um Sonnenuntergangsbilder zu machen. Geschirrspülen verlagern wir auf Morgen auf einem richtigen Campsite, da die Möglichkeiten hierfür hier nicht besonders sind.




Wir sitzen im WoMo, Martina liest und ich schreibe. Hoffentlich können wir diese Nacht gut schlafen.












Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen