Sonntag, 27. Mai 2018

Dampier Peninsula

26.5.2018 – Dampier Peninsula

Unser 13-tägige Tour startet mit einem „zweitägigen Abstecher“ auf die Dampier Peninsula. Auf der Karte im letzten Blog gut erkennbar. Morgen Abend kehren wir nach Broome zurück und werden dann weitere Gäste auf dem Rest der Tour in die Kimberleys  mitnehmen.
Die Dampier Peninsula ist eine Halbinsel nördlich vom Broome. Rote Erde, Buschwerk und kleinere Bäume prägen diese Landschaft. Allein hier gibt es vier verschiedene Communities, wo local, indigenous people leben.


Wir werden pünktlich um 6:30 Uhr abgeholt. Eigentlich ist Broome kein großer Ort, aber die Hotels, wo die Gäste wohnen und abzuholen sind, liegen weiter auseinander. Es dauert also etwas, bis alle 13 Gäste dabei sind. Unsere Fahrerin und Guide Lindsey ist sehr nett und wir erhalten gleich eine Ortsrundfahrt. Alle anderen Gäste sind Australier, einige etwa gleich alt und die meisten älter als wir.




Wenige Kilometer, nachdem wir Broome verlassen haben, beginnt die „unsealed road“. Rote Piste auf der wir ganz schön durchgeschüttelt werden. Aber wir wollten es ja so.
Nach gut einer Stunde ist der erste Stopp „Beagle Bay“. Eine Local Community, die vor gut hundert Jahren von Missionaren gegründet wurde. Das Besondere an diesem Ort ist eine Kirche, in der der Altar aus Perlmutt-Muscheln geschmückt ist. Sehr sehenswert. Hier ist auch unsere erste Pause – „Teatime“




Weiter geht es über befestigte Straßen. Diese Straßen sind extra gebaut, um die 4 Communities auch in der Regenzeit mit Fahrzeugen zu verbinden. Apropo Regenzeit – Temperaturen bis 45 Grad sind hier möglich!  Wir haben etwa 30 Grad – das reicht.
Unser nächste Ziel ist die größte Community Kooljaman auf der Peninsula. Local People leben hier vom und mit dem Salzwasser. Hauptnahrungsmittel sind Fisch, Schildkröten und Dugons. Man lehrt den Jungen noch das Fischen und Jagen nach alten Traditionen im Meer. Nach dem Besuch einer Aquakultur-Farm (Riesenwasserschnecken, Fische,…) erreichen wir einen Ort am Meer, wo zwei Aborigines uns empfangen. Sie erzählen von ihrem früheren und heutigen Leben. Sehr interessante persönliche Geschichten. Zunächst hatte man diese Menschen auf eine Insel verfrachtet, wo sie leben mussten. In den 70er Jahren brachte man sie an einen Strand, an dem man einige wenige Überdachungen gebaut hatte und sagte ihnen, dass sie nun dort leben müssten. Und genau an dieser Stelle bekommen wir diese Geschichten erzählt. Wir nutzen die Zeit dort auch für den Lunch.  Wir sind fast ganz im Norden der Halbinsel – called „One Point Arm“.








Wir fahren nun direkt zum Cygnet Bay an der Ostküste. Hier warten unsere komfortablen Zelte auf uns – Bungalow mit eigenem Bad und Toilette. Das die eigene Toilette auch Nachteile haben kann, sollte wir später erfahren.
Cygnet Bay ist nicht nur ein Campsite. Hier ist auch eine Perlen-Farm draußen auf dem Meer und alle erforderlichen Geräte und Personal auf dem Areal zusammen mit unserem Campsite. Dies wird wahrscheinlich eine der komfortabelsten Campground auf den wir übernachten werden.



Eine fast zweistündige Bootstour bis in den Sonnenuntergang sollten den Tag richtig abrunden. Zunächst werden wir mit „Amphibienfahrzeugen“ vom Campsite direkt ins Meer gebracht. Wir wechseln dort auf zwei Schnellboote und düsen entlang der Küste und zwischen Inseln hindurch. Wir halten immer wieder an und uns wird einiges über die Inseln und die Besonderheiten der Gezeiten dort erklärt. Sie gehören zu den extremsten Gezeiten der Welt – der drittgrößte Tidenhub der Welt. Was das bedeutet können wir sehen und spüren, wenn unser Boot seinen Motor ausgemacht hatte – was für Wasserstrudel und Wassergeschwindigkeit. 



Bei Dämmerung kommen wir auf den Campsite zurück. Als wir in unser Zelt kommen, staunen wir nicht schlecht: In unserer Toilettenschüssel sitzen zwei grasgrüne Frösche. Unser herbeigerufener Guide Lindsey versucht uns zu beruhigen – die tun nichts. Sie entfernt beide mit Handschuhen.
Zum Dinner gab es gegarten Fisch, gerilltes Gemüse und Salat. Als Nachtisch Kuchen. Alles sehr lecker. Als wir unser Zelt kommen trauen wir unseren Augen nicht – fünf Frösche über das Zelt verteilt.  Wir bringen alle mit der Kehrschaufel raus – sind aber nicht so begeistert.




26.5.2018 – Zweiter Tag – 28 Grad Indischer Ozean – Cape Leveque


Am anderen Morgen verlegen wir die „Morgen-Toilette“ in das öffentliche Waschhaus – zwei Frösche hatten von unserem Bad Besitz genommen. Eine australische Mitreisende erzählte uns, dass sie mit zwei Fröschen geduscht hatte – für sie kein Problem.
Wir befinden uns weiterhin auf dem Cygnet Bay Resort. Der wichtige Teil ist eigentlich einer der bekanntesten und erfolgreichsten Perlen-Hersteller von Australien. Nach dem Frühstück und einem kurzen Walk zur Reception Area werden von einem Aborigine empfangen. Er ist hier geboren und war nur kurze Zeit für ein Studium außerhalb seiner Heimat, mit der er sehr verbunden ist. Mit lebendigen Worten erzählt er von seiner Zeit hier, als er aufwuchs. Dabei stand natürlich die Geschichte der Perlen-Zucht in Cygnet Bay im Vordergrund. Früher war der Markt der Perlen-Zucht beherrscht von den Japaner – auch hier in der Gegend. Mister Brown erforschte gemeinsam mit einem Aborigine die Perlenzucht und fand Möglichkeiten. Hiermit wurde er sehr erfolgreich. Seine Enkel leiten heute den sehr erfolgreichen Betrieb. Aber es steckt viel Arbeit drin und man muss dazu auch Glück haben – denn die Qualität und Größe ist nicht beeinflussbar. Jede Austern-Muschel wird einmal pro Monat aus dem Meer geholt und gewaschen. Dann kommen sie wieder in Meer. Es dauert 4-5 Jahre, bis die Austern-Muschel geöffnet und die Perle entnommen wird (falls überhaupt eine enthalten ist).  Bei nicht kultivierten Muscheln hat man eine Chance von 1:10000, ob man überhaupt eine Perle findet!
Cygnet Bay ist eine von sechs Perlenzucht-Unternehmen von ganz Australien.





Wir schlendern noch etwas durch die Verkaufsräume und bestaunen den Schmuck (und die Preise!). Bevor es weitergeht, genießen wir noch einen Cappuccino mit diesem Ausblick:

Nach einer kurze Fahrt von etwa 20 min erreichen wir Cape Leveque. Der Nord-Westliche Zipfel der Halbinsel. Dieser Ort ist nach seinem Entdecker benannt – Franzose Pierre Leveque. Für viele Jahre gehörte dieser wunderschöne Flecken Erde wegen des Leuchtturms der Regierung. Später gab man es den Aborigine zurück. Sie führen nun den Campsite und sind für diesen wundervollen Küstenabschnitt verantwortlich. Manche Australier sagen auch – this place is unique in the world. Und das hat mit den roten Klippen zu tun, die man hier bestaunen kann.
Wir genießen zunächst ein wundervolles Bad in 28 Grad warmem Wasser des Indischen Ozeans. Nach dem Lunch noch ein kurzer Abstecher zu den roten Klippen und es geht zurück nach Broome.









Nach über 400 km an zwei Tagen kommen wir gegen 16 Uhr wieder in Broome an. Stopp in einem Bottle-Shop - wir versorgen uns mit Getränken für die nächsten 5 Tage. Im Travel Lodge angekommen, werden uns unsere Zimmer zugewiesen. ... Have a shower ... und an diesem Abend vervollständigt sich die Gruppe. Alle 20 Teilnehmer treffen sich zum Welcome-Dinner.

Alle Teilnehmer sind Australier! Gestern war es mit dem Verständnis noch etwas schwierig für uns - wir hören uns in die Sprache rein und man versteht uns ... :-)


 

2 Kommentare:

  1. Da habt ihr ja schon viel erlebt an zwei Tagen Tour. Die Bilder sehen klasse aus. Und ich denke die Frösche waren vielleicht das harmlosteste Tier, was euch begegnen wird auf dieser Tour.
    Viel Spaß weiterhin und euer Englisch wird bestimmt besser über die Zeit.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Also Niklas hätte sich auch über die Frösche gefreut! ��

      Löschen