Freitag, 23. November 2012

„Red Center“ oder „Central Australia“


Wir fliegen am Sonntag 18.11.2012 von Sydney nach Alice Springs. Über uns der blaue Himmel, unter uns „rote Erde“ in den verschiedensten Formen. Tolle Ausblicke aus dem Flugzeug auf ein weites Land. Ich gestehe: Der „Muppets Film“ zieht mich in seinen Bann. Einfach mal wieder nur herzlich lachen … :-)

Bei ca. 38°C steigen wir aus dem Flieger. Central Australia zeigt sich von seiner schönsten Seite! Mit dem Taxi geht’s ins Hotel Aurora. Auspacken und dann eine kurze Tour durch den Ort. Es ist Sonntag und dementsprechend ist wenig los. Wenige Läden haben auf. Was sofort auffällt, sind die vielen Aborigines. Man wird von wirklich armselig aussehenden Menschen angesprochen, angebettelt. Viele versuchen, ihre eigenen „Aborigines-Bilder“ zu verkaufen. Australien ist ein weit entwickeltes Land mit Industrie, Landwirtschaft, … - aber das Land auch ein Problem: Sie haben mit der Armut eines Dritte Welt Land zu kämpfen. Das sind die negativen Seiten eines so wundervollen Landes – was man aber nicht verschweigen sollte.

Jule hatte uns unbedingt empfohlen, die Didgeridoo-Show von Andrew Langford anzuschauen. Und wir haben Pech: Die letzte Show ist in der Zeit, in der wir unterwegs sind. Schade! Der Laden ist auch zu. … Es beginnt der australische Sommer und dann fahren einige ihre Aktivitäten runter. Es wird einfach zu heiß. Und wie heiß es werden kann, erfahren wir einen Tag später!


Uluru (Ayers Rock) und Kata Tjuta (Olgas)

Nach einer kurzen Nacht geht es am Montag 19.11.2012 schon um 6 Uhr morgens los. In einer Gruppe von ca. 20 Gästen geht es mit einem größerem Fahrzeug Richtung Uluru. Mit Pausen brauchen wir mehr als 5 Stunden. Ein Lunch auf dem Camp-Site und schon geht es zum Uluru. Die 15 Min. Anreise werden zur Tortur: Die Klimaanlage ist ausgefallen. Draußen 42 °C, im Bus gefühlte 65°C. Jedem läuft der Schweiß nur so aus den Poren. Wir sind froh, als wir wieder aussteigen dürfen und uns lieber der Frühnachmittags-Sonne aussetzen. Während wir das Culture Center besichtigen, schafft es unser Guide, innerhalb einer Stunde einen anderen Bus zu organisieren. Der ist zwar längst nicht so komfortabel … aber besser als 65°C.

Der Uluru (sowie auch Kata Tjuta – die Olgas) liegen in einem Nationalpark, der nun von den dort früher ansässigen Aborigines-Stamm verantwortet wird. In ihrem Culture Center bringen sie den Besuchern auf sehr eindrückliche Weise die Kultur und das Leben der australischen Ureinwohner nahe! Wir waren sehr beeindruckt.
 
Es folgte ein 2-stündige Wanderung bei 42°C halb um den Uluru. Danach führt uns unser Guide (der auch Fahrer war) für ca. 1 Stunde an einige, für die Aborigines wichtige Stellen. Wo finden sich die Frauen ein? Wo lernen die Jungen von ihren Vätern und Großvätern das Jagen? Männer und Frauen waren schon immer gleichberechtigt. Nach dem Prinzip „gibst Du mir, gebe ich Dir“ nimmt jeder seine spezifischen Aufgaben wahr und man teilt! Und das schon seit 60.000 Jahren, denn so lange bevölkern die Aborigines das Land.

Mittlerweile zogen Wolken auf und wir befürchteten, dass es mit dem Sonnenuntergang am Uluru heute wohl nichts wird. Und so kam dann auch. Bei einem Glas Sekt unterhalten wir uns in der Gruppe. Man lernt sich langsam kennen. Das Fotografieren steht nicht im Vordergrund. Es sollte sich noch zeigen, dass die gemischte Gruppe (Alter Mitte 20 bis Mitte 65) gut harmoniert! 6 Schweizer, 2 Holländerinnen, je ein Paar aus Finnland, Kanada, Dänemark und zwei weitere Paare aus Deutschland Wir lernen Dörte und Stefan aus Flensburg kennen. Zwei wirklich liebe Menschen.

@Dörte, Stefan: Bitte trinkt an Weihnachten ein „Flens“ auf uns! Wir denken an Euch! :-)

Zurück auf dem Camp-Site erwartet uns ein gedeckter Tisch. Unsere Köchin (ja – das hatten wir auch!) grillte Känguru-Filet, Camel-Sausages und Rinder-Filet für uns. Dazu gibt es Salate. Bei einem Glas Wein lassen wir es uns schmecken. Wirklich lecker!

Die Nacht im Zelt mit Feldbetten („Luxus-Camping“ gegenüber anderen Gruppen) wird kurz.


Am Dienstag 20.11.2012 ist um 4 Uhr wecken. Die Köchin steht schon wieder am Bräter und macht Spiegeleier mit Speck! Brot, Müsli, Marmeladen, Nutella – es fehlt an nichts. Wir fahren zum Sonnenaufgang am Kata Tjuta. Es ist weiterhin bedeckt. Wieder nichts mit wundervollen Bilder der rot strahlenden Olgas (wie sie früher hießen). Auf der nachfolgenden Wanderung zeigte sich aber, dass bewölkter Himmel auch seinen Vorteil hat. Wir wandern 3h durch das „Valley of the Wind“ Eine wunderschöne Strecke um die Kata Tjuta! Wenn jetzt die Sonne geschienen hätte … Es waren am Ende ca. 30 °C.

Auch während der Wanderung kommen gute Gespräche zustande. Es ist beeindruckend, welche Strecken und Wege die verschiedensten Gäste durch Australien nehmen. Manche sind sogar auf einer Weltreise. So wie Susan aus der Schweiz. In Australien ist ihre Freundin Nicole zu ihr gestoßen und geht einen Teil ihrer Reise mit. Zwei wirklich sehr nette junge Frauen. Es war schön, beide kennenlernen zu dürfen. Erwähnen muss ich noch, dass die Gespräche mit den zwei weiteren Schweizer Mädels Gaby und Christina ebenfalls sehr schön waren.

Nach einem Camelburger zum Lunch machten wir uns auf den Weg zum Kings Canyon. Nach einigen Stunden Fahrt hatten wir die Möglichkeit, im Pool des Kings Creek Resort auszuspannen. Ein gemütlicher Dinner-Abend liegt vor uns.


Kings Canyon
 
Mittwoch 21.11.2012 - der Rim-Walk am Kings Canyon soll eine der schönsten Wanderstrecken Australiens sein. Und wir können dies bestätigen. Ein weiterhin bewölkter Himmel beschert uns zwar nicht so gute Bedingungen zum fotografieren. Dafür waren die Temperaturen zum Wandern gut. Es geht zunächst einige hundert Stufen zum Rand des Canyon.
 
Oben angekommen, wandern wir entlang des Canyon-Randes. Unser Guide erläutert und erklärt viel über Pflanzen und Vegetation. Sehr viele Informationen, gut erzählt. Wir bleiben oft stehen.
 
Nach gut 1,5 Stunden erreichen wir „Garden of Eden“. Eine kleine Schlucht, in die man auf der einen Seite absteigt und auf der anderen Seite aufsteigt! Man ist dann inmitten von Palmen, Vögel zwitschern. Ein wundervoller Ort! Es bleibt wenig Zeit zu verweilen.
Der Abstieg ist einfach und wir sind nach 3,5 Stunden wieder am Bus. Eine beeindruckende Tour. Kann sicherlich zu einem unserer Höhepunkt werden. Mal schauen, was noch kommt.

Nach dem Lunch trennt sich die Gruppe. Es bleiben 8 Teilnehmer für den 4. Tag der Tour über. Ein neuer Bus kommt. Dieser ist nun ein Allrad-Fahrzeug. Der Abschied von einigen ist schwer. Man war schon eine „eingeschworene Gemeinschaft“. Es bleiben 2 Holländerinnen, die vier Schweizer Mädels :-) und wir über. Mehr als drei Stunden geht die Fahrt über eine rote Outback-Piste.

Die Scheiben klappern und wir werden durchgeschüttelt. Aber es macht allen Spaß. Unterwegs können wir Bilder von Pferden, Eseln und frei lebenden Kamelen machen, Ja, richtig – es gibt Kamele in Australien! Und gar nicht so wenige. Jährlich werden ca. 30.000 Kamele (vor allem nach Saudi-Arabien) exportiert. Mit Kamelrennen wird viel Geld verdient!
 
Unser letzter Campsite ist in einer Aborigines Community „Wallace Rockhole“. Es wird ein gemütlicher und sehr unterhaltsamer Abend mit dem Guide und der Köchin. Am Folgetag (Donnerstag 22.11.2012) führt eine Aborigines-Frau durch ein Tal. Wir erfahren viel über Felsmalereien und das Leben der Aborigines. Später dürfen wir selber malen. Unsere Kunstwerke erzählen Geschichten. Lasst euch überraschen, was wir „gezaubert“ haben!

Am letzten Nachmittag steuern wir zwei kleinere Wanderungen in den West Mac Donnell Ranges an.

Vier wundervolle, sehr sehr intensive Tage sind zu Ende. Es kann gut sein, dass wir einige Höhepunkte unserer Australien-Reise schon zu Beginn erleben durften. Wir haben es genossen und fliegen mit vielen Eindrücken im Herzen und noch viel mehr Bilder auf dem Netbooks nach Cairns. Ein Tauchboot wartet am Sonntag auf uns.




Wieder in Alice Springs

Es ist Freitag 23.11.2012 und die Sonne scheint wieder über Central Australia. In der Sonne hält man es Mittags nicht lange aus. Heute früh bin ich um 6:45 Uhr zu meinem ersten einstündigen Lauf in Australien gestartet. Auf dem Riverside Walk (entlang des Todd-River) erreiche ich die alte Telegrafenstation – aus ihr ist der Ort Alice Springs entstanden. Ich lerne etwas über den Todd-River und die Entstehung des Ortes Alice Springs und seine Namensgebung. Auf meinem Weg treffe ich auf Rock-Wallabies und viele Papageien und andere Vögel zwitschern. Ein Genuss!

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