Wir
kommen in Eungella an. Dies ist der kleine, zentrale Ort, nach dem
der hiesige Nationalpark benannt wurde. Die besondere Attraktion sind
Schnabeltiere (Platypus), die hier im Broken River zu Hause sind. Es
sind sehr scheue Tiere und sie sind nur in den Morgen- und
Abendstunden zu sehen. Es ist früher Abend und wir fahren einige
Kilometer weiter direkt zum Lookout. Und tatsächlich, wir sehen
welche. Martina ist hoch erfreut. Sie wollte unbedingt in diesen
Nationalpark und diese selten Tiere sehen! Ich gestehe, auch mich
haben diese Tiere in ihren Bann gezogen!
Sonntag
9 . Dezember – 2. Advent: Am folgenden Morgen ist Martina früh
auf. Von unserem kleinen Campsite blicken wir in das weite offene
Pioneer Valley. Der Blick geht nach Osten und im Hintergrund geht die
Sonne auf. Welch ein Anblick von hier oben. Martina ist aber nicht
allein. Zu ihr gesellt sich ein Kookaburra. Ihr Lieblingsvogel. Seine
Gesang ähnelt dem menschlichen Lachen. Aber davon berichtete ich ja
schon. Es hört sich wirklich gut an. Er ist ein lustiger Vogel und
sieht auch gut aus.
Mit
Blick auf das Tal sitzen wir an einer Tischgruppe und frühstücken.
Wir sind hier auf 500-600 m über dem Meer. Hier in den Bergen wurde
es angenehm frisch in der Nacht und so ist zum ersten Mal lange Hose
und langärmliges Hemd angesagt. Einer der Campingnachbarn beginnt
damit, auf dem Grill sein Frühstück zuzubereiten. Zwei Kookaburras
sind neugierig und kommen immer näher. Sie werden gefüttert. Wir
machen einige Fotos und erfreuen uns an diesen wirklich tollen
Vögeln. Einer der beiden fliegt auf einmal Richtung Grill und holt
sich eine Bratwurst. Ja – richtig gelesen: Bratwurst zum Frühstück.
Der Kookaburra schnappt sich die Wurst und fliegt damit weg. In
sicherer Entfernung auf der Wiese landet er und beginnt damit, von
der Wurst etwas zu fressen. Es scheint aber nicht zu schmecken. Er
lässt das meiste liegen. Was für eine Geschichte …
Am
Vormittag sind wir dann für zwei Stunden auf einem Trail im
Regenwald unterwegs. Am Lookout ist kein Platypus zu sehen, dafür
kommt eine Schar weißer Kakadus mit großem Gezeter heran geflogen.
Wir starten schnell die Wanderung im Regenwald. Wir müssen wieder
feststellen, dass die Regenwälder eine besondere Anziehungskraft auf
uns haben. Die Stimmung, die Regenwald-Stimmen, die vielen
Farben und die verschiedensten Bäume und Pflanzen. Zunächst wandern
wir in der Nähe des Broken River. Zurück geht es im Bogen durch den Regenwald.
Um unser
Ziel für den Nachmittag zu erreichen, müssen wir die
Serpentinen-Straße wieder herunterfahren. Im Pioneer Valley einige
Kilometer Talauswärts und wir biegen links zum Fintch Hatton Gorge
ab. Die 12 km lange Anfahrtsstraße ist auf den letzten 2 km nicht
befestigt. Wir wissen dies – sind dann aber doch überrascht, dass
die Straßenverhältnisse hier so schlecht sind. Auch hier kommen wir
wieder in Regenwald – nur ist es sehr viel wärmer und drückender
als in den Bergen. Auf dem Weg dorthin machen wir aber noch beim
River Rock Cafe halt. Auf einer überdachten Terrasse, die mitten im
Regenwald liegt, genießen wir unseren Lunch!
Am Ende
der Straße stehen viele Autos. Es ist Sonntag und die Australier
gehen auch an schönen Stellen baden. Wir laufen eine knappe halbe
Stunde und kommen an einem kleinen Wasserfall mit Pool an. „Starke
Jungs“ springen von den Felsen. Uns reicht ein erfrischendes Bad im
Pool. Das Wasser ist angenehm kühl und erfrischend. Der Weg zurück
zum Fahrzeug kommt uns mal wieder kürzer vor. :-)
Für die
nächste Nacht fahren wir ca. 1,5 h und sind am Meer. Wir finden den
ausgesuchten Campsite schnell und richten uns für den Abend und die
Nacht ein. Beim Abendessen bekommen wir Besuch: Ein Possum nähert
sich unserem Tisch. Er schaut sich immer um, ist irgendwie ganz
aufgeregt. Wir essen gerade eine von unseren vielen aufgesammelten
Mango (die wir so gefunden haben – warum soll man 2$ pro Stück
bezahlen, wenn die Bäume an vielen Straßen stehen und die Mangos
runter fallen und reif unter dem Baum liegen).
Possums
ernähren sich von Früchten, also geben wir ihm eine Schale. Anstatt
die Schale mitzuessen, knabbert er nur den Rest Fruchtfleisch
heraus.Ein Genießer halt. Weitere Schalen bearbeitet er
entsprechend. Wir müssen aufpassen, dass er uns nicht auf den Tisch
springt. Possums sind etwa so groß wie Katzen, sind aber wunderbare
Kletterer und hat scharfe Krallen. Wir halten Abstand. Doch
irgendwann wagt Martina es und streichelt ihn ganz sacht an den Ohren
und auf dem Rücken. Er hat einn ganz weiches Fell. … und hat nicht
gebissen.
Den Plan
für den Folgetag schmieden wir aber erst am kommenden Morgen nach
dem Frühstück.
Aber was
für ein Land! Innerhalb von 48 Stunden schnorcheln wir am Great
Barrier Reef, wandern in den Bergen in einem Nationalpark, baden an
einem Wasserfall und sind zurück am Meer.
Ich stehe wie jeden Morgen mit Mütze, Schal und Handschuhen an der Bushaltestelle. um mich frierende Menschen und Schneematsch. ich lese eure tollen Berichte, die unwirklich erscheinen. Sommer, Sonnenschein und einmalige Erlebnisse in wunderbarer Umgebung!
AntwortenLöschenGenießt es weiterhin!
hab euch lieb!
Anna