Wir
treten die Weiterfahrt an und steuern den nördlichsten Punkt unserer
Reise in Australien an: Cape Tribulation (oder Cape Trib – wie die
Einheimischen sagen). Die Fahrt dauert länger als gedacht. Je weiter
wir gen Norden kommen, um so enger und kurvenreicher wird die
Strecke. Dies gilt besonders für die Phase, als wir per Fähre den
Daintree River überqueren. Ich kann oft nur 30-40 km/h fahren.
Mitten durch den Regenwald und immer wieder mal eine kurzen Abstecher
zum Meer. Dazu kommt, dass man darauf achten muss, dass einem einem
das schönsten Tier des Daintree NP – der Cassowary -
nicht vor das Auto läuft.
Bevor
wir unser Ziel erreichen, machen wir Zwischenstation am Daintree
Discovery Center. Hier wurde durch den Regenwald Wege auf höher
gelegenen Planken und unterschiedlichen Höhen angelegt, der den
Besuchern den Regenwald auf verschiedenen, kurzen Trails näher
bringen soll. Und dies gelingt. Es ist aber auch nicht ganz günstig.
Mit einem Audioguide ausgestattet, erkunden wir den Regenwald. Flora,
Fauna, Tiere und Geschichte des Regenwaldes. „Bush Tucker“ nennt
man die vielfältige Nahrung der Aborigines. Es ist erstaunlich, wie
diese Menschen mittels langwieriger Herstellung auch ungenießbare
oder sogar giftige Früchte des Waldes zubereiten und teilweise als
Medizin verwenden. Als wir in Europa im „düsteren Mittelalter“
lebten, wussten die Ureinwohner Australiens aus vielen Pflanzen
Heilmittel zu erstellen.
Der
Höhepunkt für uns ist aber ein 23m hoher Turm. Er führt uns in
verschiedenen Stufen bis über die Wipfel des Regenwaldes und
verdeutlicht in sehr anschaulicher Weise die Ebenen des Regenwaldes
bis in die Baumspitzen. Sehr beeindrucken. Die schwül warme Luft des
Regenwaldes bringt uns dazu, eher zu gehen als wir wollten.
Cape
Tribulation
Je
weiter wir nun in den Norden kommen, umso enger und kurvenreicher
wird die Straße. Es begegnen uns immer weniger Autos. Cape
Tribulation ist der nördlichste Punkt, den man an der Ostküste in
der Regel mit einem normalen Fahrzeug erreichen kann. An der Kiste
geht es ab hier nur noch im 4-Wheel-Drive weiter. Der Campsite ist
kaum besucht, wir schauen am frühen Abend zunächst am Strand. Von
Kokosnuss-Palmen gesäumter, einsamer, endlos lange Strand. Der
Regenwald grenzt direkt an den Strand an. Einfach traumhaft! Und wir
sind hier, fast allein! Nach dem Abendessen ist es schon wieder
dunkel und wir gehen nochmals an den Strand. Einige wenige Wolken und
der Vollmond erstrahlt den Strand, zieht einen langen
„Leuchtstreifen“ über das Meer und wir werfen lange Schatten.
Wir stehen allein Arm in Arm am Strand und genießen diesen Moment.
Wie kann man solche Momente am Besten festhalten – im Herzen. Mir
fällt die Melodie des Songs „Man on the Moon“ von R.E.M. ein.
Wer die Melodie kennt, möge sich dazu die Situation am Strand
vorstellen! :-)
Freitag
30. November:
Um 5:10 Uhr klingelt
der Wecker – wir wollen zum Sonnenaufgang an den Strand. Und das
wird leider nichts. Wir haben mit Sonnenaufgängen wohl eher Pech: Am
Horizont steht ein breites Wolkenband. Wir sitzen mehr als eine
Stunde am Strand … und schöner wird es nicht. Die Sonne kann sich
nicht durchsetzen. :-( Aber trotz allem schön: Wir sitzen allein
an einem solch wundervollen Strand!
Nach dem
Frühstück starten wir zu einem Strandspaziergang zum Cap Trib. Auf
halber Strecke (im Regenwald des Cap Trib) werden wir von einem
tropischen Regenschauer überrascht – es ist halt „Wet Saison“.
Wir sind tropfnass, doch die Sonne schaut dann zum Glück noch mal
durch die dicken Wolken und wir können am Strand noch einige schöne
Bilder machen! Die Tour dauerte fast zwei Stunden. Nach einer Dusche
und einem zweiten Kaffee starten wir die Fahrt Richtung Süden.
Wieder entlang der kurvenreichen Strecke passieren wir später Bananen- und Teeplantagen sowie Zuckerrohrfelder. Es ist noch genug Zeit für einen Daintree Tea auf einer Plantage und einen zweiten Besuch im Discovery Center – der war im Eintrittspreis enthalten. Wir lassen den nördlichsten Punkt unserer Reise hinter uns. Ein wundervoller tropischer Regenwald mit einsamen Stränden am Meer! Während unserer Fahrt regnet es immer wieder. Heute ist nicht so schönes Wetter. Wir sind halt zu Beginn der tropischen Regenzeit hier oben - dürfen uns also nicht beschweren; und das machen wir auch nicht! Im Gegenteil – es gehört halt irgendwie dazu!
Und für
alle, die mal den Unterschied zwischen einem IGLU und einem „PALMU“
kennenlernen wollten: Hier ein Beispiel für ein Palmu.
:-)
Einfach gigantisch schön sieht es bei euch aus :-) LG Petra
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