Donnerstag
3.1.2013: Es ist 18 Uhr und wir
sitzen in einem kleinen, aber feinen Lokal und freuen uns auf ein
richtig gutes Essen. Unser Blick schweift aus dem Fenster über
Reben, ein wunderbarer Blick nach draußen. Das Haus steht etwas
erhöht, einsam und weit entfernt vom nächsten Ort. Martina lässt
sich eine Entenkeule munden, ich genieße Lamm. Zur Vorspeise hatten
wir einige Prawns in Knobi-Sauce - lecker. Die Nachspeise mit Mango
für Martina und Käseplatte für mich. Martina genießt einen Shiraz
– das ist eine der wichtigsten Rotweine hier in der Region. Ich
probiere mich bei den Weißweinen so durch. Zum Glück werden nur
0,1l ausgeschenkt – ich kann mehrere probieren. Beim Chardonnay
stelle ich nun zum zweiten Mal fest, dass er nach Barrique schmeckt -
ist ja nicht so mein Geschmack. Meine Nachfrage bestätigt das. Also
werden ich keinen Chardonnay mehr hier trinken... Wir haben den
Abend sehr genossen und das Beste: Unser VAN steht auf einer großen
Wiese direkt neben dem Parkplatz. Wir dürfen über Nacht stehen
bleiben und keiner muss mehr fahren. Was für ein Glück. Aber das
hatten wir natürlich schon Mittags beim buchen geklärt. Wir sitzen
bei einem letzten Glas Wein noch vor unserem VAN. Zwischen dem
Restaurant und uns ist der VAN. Der Abendhimmel ist voller Sterne. In
der Ferne hört man mal ein Auto. Ansonsten ist Stille und je länger
wir den Himmel beobachten, umso mehr Sterne sehen wir. Ein
wundervoller Abschluss des Tages! Am Morgen genießen wir bei
Sonnenschein und blauem Himmel unsere einsame Wiese.
Das
Hunter Valley gehört zu den bekannten Weinanbaugebieten
Australiens. Hier werden gerade 2% des australischen Weins
hergestellt. Aber nicht die Masse sondern die Klasse ist gefragt.
Neben den vielen Winzern mit ihren doch manchmal prunkvollen
Bauten/Kellern gibt es eine Reihe wirklich guter bis sehr guter und
prämierter Restaurants. Weinproben beim Winzer kosten hier in der
Regel Geld. Die lasse ich aber aus. Aber nicht wegen des Geldes - ich
muss fahren und da ist 0,0 Promille angesagt (obwohl man in
Australien 0,5 Promille darf – aber ich will nichts riskieren.
Morgendliche Polizeikontrollen hatten ich schon zwei!).
Wir
hatten uns eigentlich ein grünes Tal mit viel Weinanbau vorgestellt.
Dem war nicht so. Neben dem Weinanbau gibt es hier weitere Viehzucht.
Die Felder wechseln. Für mich passt die Weinanbaufläche nicht mit
den vielen Winzern zusammen. Aber müssen alle gut davon leben
können. In dem weit verzweigten Straßennetz ist viel los. Es fahren
hier viele große und teure Autos herum. Hier gibt es schon ein
entsprechendes Klientel. Im Restaurant dagegen war das Publikum
gemischt. Junge und ältere Paare sowie Familien. Die Preise sind aus
unserer Sicht für australische Verhältnisse o.k.
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