Wir
fliegen am Sonntag 18.11.2012 von Sydney nach Alice Springs. Über
uns der blaue Himmel, unter uns „rote Erde“ in den
verschiedensten Formen. Tolle Ausblicke aus dem Flugzeug auf ein
weites Land. Ich gestehe: Der „Muppets Film“ zieht mich in seinen
Bann. Einfach mal wieder nur herzlich lachen … :-)
Bei ca.
38°C steigen wir aus dem Flieger. Central Australia zeigt sich von
seiner schönsten Seite! Mit dem Taxi geht’s ins Hotel Aurora.
Auspacken und dann eine kurze Tour durch den Ort. Es ist Sonntag und
dementsprechend ist wenig los. Wenige Läden haben auf. Was sofort
auffällt, sind die vielen Aborigines. Man wird von wirklich armselig
aussehenden Menschen angesprochen, angebettelt. Viele versuchen, ihre
eigenen „Aborigines-Bilder“ zu verkaufen. Australien ist ein weit
entwickeltes Land mit Industrie, Landwirtschaft, … - aber das Land
auch ein Problem: Sie haben mit der Armut eines Dritte Welt Land zu
kämpfen. Das sind die negativen Seiten eines so wundervollen Landes
– was man aber nicht verschweigen sollte.
Jule
hatte uns unbedingt empfohlen, die Didgeridoo-Show von Andrew
Langford anzuschauen. Und wir haben Pech: Die letzte Show ist in der
Zeit, in der wir unterwegs sind. Schade! Der Laden ist auch zu. …
Es beginnt der australische Sommer und dann fahren einige ihre
Aktivitäten runter. Es wird einfach zu heiß. Und wie heiß es
werden kann, erfahren wir einen Tag später!
Uluru
(Ayers Rock) und Kata Tjuta (Olgas)
Nach
einer kurzen Nacht geht es am Montag 19.11.2012 schon um 6 Uhr
morgens los. In einer Gruppe von ca. 20 Gästen geht es mit einem
größerem Fahrzeug Richtung Uluru. Mit Pausen brauchen wir mehr als
5 Stunden. Ein Lunch auf dem Camp-Site und schon geht es zum Uluru.
Die 15 Min. Anreise werden zur Tortur: Die Klimaanlage ist
ausgefallen. Draußen 42 °C, im Bus gefühlte 65°C. Jedem läuft
der Schweiß nur so aus den Poren. Wir sind froh, als wir wieder
aussteigen dürfen und uns lieber der Frühnachmittags-Sonne
aussetzen. Während wir das Culture Center besichtigen, schafft es
unser Guide, innerhalb einer Stunde einen anderen Bus zu
organisieren. Der ist zwar längst nicht so komfortabel … aber
besser als 65°C.
Der
Uluru (sowie auch Kata Tjuta – die Olgas) liegen in einem
Nationalpark, der nun von den dort früher ansässigen
Aborigines-Stamm verantwortet wird. In ihrem Culture Center bringen
sie den Besuchern auf sehr eindrückliche Weise die Kultur und das
Leben der australischen Ureinwohner nahe! Wir waren sehr beeindruckt.
Es
folgte ein 2-stündige Wanderung bei 42°C halb um den Uluru. Danach
führt uns unser Guide (der auch Fahrer war) für ca. 1 Stunde an
einige, für die Aborigines wichtige Stellen. Wo finden sich die
Frauen ein? Wo lernen die Jungen von ihren Vätern und Großvätern
das Jagen? Männer und Frauen waren schon immer gleichberechtigt.
Nach dem Prinzip „gibst Du mir, gebe ich Dir“ nimmt jeder seine
spezifischen Aufgaben wahr und man teilt! Und das schon seit 60.000
Jahren, denn so lange bevölkern die Aborigines das Land.
Mittlerweile
zogen Wolken auf und wir befürchteten, dass es mit dem
Sonnenuntergang am Uluru heute wohl nichts wird. Und so kam dann
auch. Bei einem Glas Sekt unterhalten wir uns in der Gruppe. Man
lernt sich langsam kennen. Das Fotografieren steht nicht im
Vordergrund. Es sollte sich noch zeigen, dass die gemischte Gruppe
(Alter Mitte 20 bis Mitte 65) gut harmoniert! 6 Schweizer, 2
Holländerinnen, je ein Paar aus Finnland, Kanada, Dänemark und zwei
weitere Paare aus Deutschland Wir lernen Dörte und Stefan aus
Flensburg kennen. Zwei wirklich liebe Menschen.
@Dörte,
Stefan: Bitte trinkt an Weihnachten ein „Flens“ auf uns! Wir
denken an Euch! :-)
Zurück
auf dem Camp-Site erwartet uns ein gedeckter Tisch. Unsere Köchin
(ja – das hatten wir auch!) grillte Känguru-Filet, Camel-Sausages
und Rinder-Filet für uns. Dazu gibt es Salate. Bei einem Glas Wein
lassen wir es uns schmecken. Wirklich lecker!
Die
Nacht im Zelt mit Feldbetten („Luxus-Camping“ gegenüber anderen
Gruppen) wird kurz.
Am Dienstag 20.11.2012 ist um 4 Uhr wecken. Die Köchin steht schon wieder am Bräter und macht Spiegeleier mit Speck! Brot, Müsli, Marmeladen, Nutella – es fehlt an nichts. Wir fahren zum Sonnenaufgang am Kata Tjuta. Es ist weiterhin bedeckt. Wieder nichts mit wundervollen Bilder der rot strahlenden Olgas (wie sie früher hießen). Auf der nachfolgenden Wanderung zeigte sich aber, dass bewölkter Himmel auch seinen Vorteil hat. Wir wandern 3h durch das „Valley of the Wind“ Eine wunderschöne Strecke um die Kata Tjuta! Wenn jetzt die Sonne geschienen hätte … Es waren am Ende ca. 30 °C.
Auch
während der Wanderung kommen gute Gespräche zustande. Es ist
beeindruckend, welche Strecken und Wege die verschiedensten Gäste
durch Australien nehmen. Manche sind sogar auf einer Weltreise. So
wie Susan aus der Schweiz. In Australien ist ihre Freundin Nicole zu
ihr gestoßen und geht einen Teil ihrer Reise mit. Zwei wirklich sehr
nette junge Frauen. Es war schön, beide kennenlernen zu dürfen.
Erwähnen muss ich noch, dass die Gespräche mit den zwei weiteren
Schweizer Mädels Gaby und Christina ebenfalls sehr schön waren.
Nach
einem Camelburger zum Lunch machten wir uns auf den Weg zum Kings
Canyon. Nach einigen Stunden Fahrt hatten wir die Möglichkeit, im
Pool des Kings Creek Resort auszuspannen. Ein gemütlicher
Dinner-Abend liegt vor uns.
Kings
Canyon
Mittwoch
21.11.2012 - der Rim-Walk am Kings Canyon soll eine der schönsten
Wanderstrecken Australiens sein. Und wir können dies bestätigen.
Ein weiterhin bewölkter Himmel beschert uns zwar nicht so gute
Bedingungen zum fotografieren. Dafür waren die Temperaturen zum
Wandern gut. Es geht zunächst einige hundert Stufen zum Rand des
Canyon.
Oben
angekommen, wandern wir entlang des Canyon-Randes. Unser Guide
erläutert und erklärt viel über Pflanzen und Vegetation. Sehr
viele Informationen, gut erzählt. Wir bleiben oft stehen.
Nach gut
1,5 Stunden erreichen wir „Garden of Eden“. Eine kleine Schlucht,
in die man auf der einen Seite absteigt und auf der anderen Seite
aufsteigt! Man ist dann inmitten von Palmen, Vögel zwitschern. Ein
wundervoller Ort! Es bleibt wenig Zeit zu verweilen.
Der
Abstieg ist einfach und wir sind nach 3,5 Stunden wieder am Bus.
Eine beeindruckende Tour. Kann sicherlich zu einem unserer Höhepunkt
werden. Mal schauen, was noch kommt.
Nach dem Lunch trennt sich die Gruppe. Es bleiben 8 Teilnehmer für den 4. Tag der Tour über. Ein neuer Bus kommt. Dieser ist nun ein Allrad-Fahrzeug. Der Abschied von einigen ist schwer. Man war schon eine „eingeschworene Gemeinschaft“. Es bleiben 2 Holländerinnen, die vier Schweizer Mädels :-) und wir über. Mehr als drei Stunden geht die Fahrt über eine rote Outback-Piste.
Die
Scheiben klappern und wir werden durchgeschüttelt. Aber es macht
allen Spaß. Unterwegs können wir Bilder von Pferden, Eseln und
frei lebenden Kamelen machen, Ja, richtig – es gibt Kamele in
Australien! Und gar nicht so wenige. Jährlich werden ca. 30.000
Kamele (vor allem nach Saudi-Arabien) exportiert. Mit Kamelrennen
wird viel Geld verdient!
Unser
letzter Campsite ist in einer Aborigines Community „Wallace
Rockhole“. Es wird ein gemütlicher und sehr unterhaltsamer Abend
mit dem Guide und der Köchin. Am Folgetag (Donnerstag 22.11.2012)
führt eine Aborigines-Frau durch ein Tal. Wir erfahren viel über
Felsmalereien und das Leben der Aborigines. Später dürfen wir
selber malen. Unsere Kunstwerke erzählen Geschichten. Lasst euch
überraschen, was wir „gezaubert“ haben!
Vier wundervolle, sehr sehr intensive Tage sind zu Ende. Es kann gut sein, dass wir einige Höhepunkte unserer Australien-Reise schon zu Beginn erleben durften. Wir haben es genossen und fliegen mit vielen Eindrücken im Herzen und noch viel mehr Bilder auf dem Netbooks nach Cairns. Ein Tauchboot wartet am Sonntag auf uns.
Wieder in Alice Springs
Es ist
Freitag 23.11.2012 und die Sonne scheint wieder über Central
Australia. In der Sonne hält man es Mittags nicht lange aus. Heute
früh bin ich um 6:45 Uhr zu meinem ersten einstündigen Lauf in
Australien gestartet. Auf dem Riverside Walk (entlang des Todd-River)
erreiche ich die alte Telegrafenstation – aus ihr ist der Ort
Alice Springs entstanden. Ich lerne etwas über den Todd-River und
die Entstehung des Ortes Alice Springs und seine Namensgebung. Auf
meinem Weg treffe ich auf Rock-Wallabies und viele Papageien und
andere Vögel zwitschern. Ein Genuss!
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